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Weltkulturerbe auf den schottischen Inseln

7. Mai 2009

Auf den Orkney-Inseln zwischen Nordsee und Atlantik leben Bauern, Fischer und Künstler. Die Inselgruppe besteht aus ca. 100 Inseln – die Hauptinsel Mainland bietet Touristen viel zu entdecken und pure Natur.

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Steilküste am Atlantik im Westen der Insel Mainland
Die Steilküste am Atlantik im Westen der Insel MainlandBild: Robert B. Fishman
DW-Grafik: Peter Steinmetz
Die Orkney Inseln sind eine Inselkette an der nördlichen Spitze Großbritanniens - vor Schottland gelegen.Bild: DW

Es ist eine Reise für alle Sinne. Wer mit "Five Senses Tours" auf den Orkney-Inseln unterwegs ist, muss sich auch schon einmal in die Heide legen und lauschen. Schon vor Tausenden Jahren hätten die Menschen ihre Matratzen aus Heidekraut gemacht, erklärt Reiseleiter Malcolm. Bis vor kurzem hätten Großmütter den Kindern Heidekraut ins Kopfkissen gesteckt, wenn sie nicht schlafen konnten. Das habe sie beruhigt. "Du liegst hier, schaust nach oben und siehst die Wolken über den Himmel ziehen. Du fängst an, die Geräusche um dich herum zu hören und beginnst, dich zu entspannen", sagt Malcolm. Der Teppich aus lila-grünen Pflanzen sei weich und bequem wie ein frisch gemachtes Bett.

"Die Natur gibt uns hier alles, was wir brauchen", sagt Malcolm. Er hebt eine Muschelschale am Wegesrand auf, pflückt einen Brennnesselhalm und schält ihn. Die so freigelegten weißen Fäden legt er in die Auskerbungen der Muschelschale. "Eine Lampe: Wenn du Öl hineinschüttest, brennt sie lange", erklärt er.

Das Geheimnis der Steine

Weiter unten im Tal stehen bis zu acht Meter hohe Steine im Kreis: "The Standing Stones of Stenness". Sie gehören gemeinsam mit den Steinen vom "Ring of Brodgar", dem Hügelgrab "Maeshowe" gleich gegenüber und dem Steinzeitdorf "Scara Brae" zum Weltkulturerbe. 5000 Jahre sind sie alt und ihre Geheimnisse sind bis heute nicht gelüftet. "Achte auf meine Stimme: Die Steine werfen sie als Echo zurück. Inzwischen hat man herausgefunden, dass diese Steine nicht zufällig so stehen. Sie wurden so angeordnet, dass sie an dieser Stelle ein Echo zurückwerfen", sagt Malcolm.

Auch der Engländer Chris staunt immer wieder über diese geheimnisvolle Atmosphäre der Steinkreise. "Ich empfinde hier Ehrfurcht. Hier erlebe ich so etwas wie einen Seelenfrieden. Ich verstehe die Religion der Menschen, die das hier gebaut haben nicht, aber hier zu sein beruhigt mich." Chris ist wie der Waliser Malcolm auf die Insel gezogen - und will nie wieder weg. Zwei Jahre lang war Chris nicht mehr auf dem "Festland", wie Großbritannien hier heißt. "Zu viele Menschen, zu viele Autos, zu viel Stress", sagt er und spricht seinen Mitinsulanern aus der Seele. Die Orkney-Inseln sind einfach ein Ort der Entschleunigung.

Autor: Robert B. Fishman
Redaktion: Julia Kuckelkorn

Reiseinformationen:

Flüge auf die Orkney-Inseln gibt es von Edinburgh, London und einigen weiteren britischen Flughäfen. Fähren legen im schottischen Aberdeen ab.
Hotelzimmer gibt es ab 75 britische Pfund, Privatquartiere als Bed & Breakfast ab etwa 40 Pfund, ein Bett im Hostel schon ab 25 Pfund.