Eine Fackel reist um die Welt
Die olympische Fackel fliegt erstmals ins All. Der traditionelle Fackellauf kam in den vergangenen Jahren aber auch an manch anderem Ort vorbei, und die Fackel reiste dabei auf ungewöhnliche Art und Weise.
Ab ins All
Eine Sojus-Rakete des Typs TMA-11M hatte sie bei ihrem Start am Donnerstag (7. November 2013) an Bord: Die Olympische Fackel, auf ihrer ersten Reise ins Weltall. Zwar ist die Strecke zur Internationalen Raumstation ISS die bisher weiteste Strecke, die das traditionelle Friedenssymbol zurücklegt. So manch einen Ort hat sie aber schon passiert.
Unrühmlicher Beginn
1936 hatte der jüdische Sportler Alfred Schiff die Idee, einen Fackellauf vor den Olympischen Spielen zu veranstalten. Die Nazis um Reichspropagandaminister Joseph Goebbels nutzten die Idee zu Propagandazwecken und veranstalteten den ersten Staffellauf des Olympischen Feuers vom griechischen Olympia bis nach Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Idee unkritisch übernommen.
Der Ursprung des Feuers
Im griechischen Ort Olympia fanden die Spiele in der Antike statt. Auf den Weg ins russische Sotschi, wo 2014 die Winterspiele stattfinden, schickte die griechische Schauspielerin Ino Menegaki die Fackel. Sie ist seit September unterwegs.
Ungewöhnliche Entzündung
Nur ein einziges Mal in der Geschichte der Fackelläufe wurde die Flamme nicht in Olympia entzündet. Vor den Winterspielen 1952 entzündete der Skistar Sondre Norheim das Feuer im norwegischen Morgedal - an seinem Herd. Danach startete er den ersten Fackellauf vor Olympischen Winterspielen.
Unterwegs in Südamerika
Seitdem reisten Fackelträger mit dem Olympischen Feuer über die Kontinente. 2004 ließ sich etwa Joaquin Cruz in Rio de Janeiro mit dem Symbol fotografieren. Das Feuer wurde schließlich nach Athen getragen, wo damals die Spiele stattfanden.
Mit dem Flugzeug in 27 Länder
Mit dem Flugzeug ging die Reise für die olympische Fackel etwa nach Kapstadt in Südafrika. 2004 reisten die Fackelläufer mit dem Feuer in insgesamt 34 Städte in 27 Ländern.
Fackelzug
Längst nicht jede Strecke legt das olympische Feuer inzwischen in den Händen von Fackelläufern oder in einem Flugzeug zurück. Manche Strecken sind zwar weit, aber auf dem Landweg in beeindruckender Weise überwindbar - wie vor den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City - offen mit einem Zug durch die Wüste.
Feuer auf dem Gipfel der Welt
Der bislang höchste Punkt, den eine Olympische Fackel erreichte, war der Mount Everest vor den Olympischen Spielen in Peking 2008. Der Aufstieg auf den höchsten Gipfel der Welt in Tibet sorgte aber vor allem wegen Protesten gegen den Umgang Chinas mit der Region für Aufsehen.
Proteste gegen das Gastgeberland
Die Proteste gegen den Fackellauf vor den Spielen in Peking fanden auf der ganzen Welt statt. China setzte eigens eine Spezialeinheit ein, um die Fackelläufer zu schützen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) reagierte darauf mit einer Regeländerung. Ab 2016 dürfen Fackelläufe nur noch im Gastgeberland stattfinden.
Vorbei an legendären Orten
England verzichtete schon 2012 auf einen weltumspannenden Fackellauf. Auf dem Weg nach London kamen die Fackelträger auch durch die berühmte Abbey Road in Liverpool. Ein Albumcover der Band "The Beatles" machte den Zebrastreifen, der auf dem Bild zu sehen ist, legendär.
Angekommen
Am Donnerstag (07.11.2013) kam die Fackel an der ISS an. Die Raumfahrer Koichi Wakata (l.), Mikhail Tyurin und Rick Mastracchio brachten sie ins All. Nun steht nun noch ein Weltraumspaziergang an. Damit realisiert Russland den größten Fackellauf der Geschichte.