Eine Eiche, wie sie im Buche steht
Eine "bäumliche Darstellung" der Eiche fällt nicht schwer. In einer Landschaft, die Kölner, Bonner oder Düsseldorfer gern "Land der tausend Täler" nennen, ist dieser knorrige Baum aus jeder Richtung betrachtet reizvoll.
Sonne-Wolkenspiel
Manchmal, wenn die untergehende Sonne die Wolken schräg von unten anstrahlt, spendiert sie der Eiche auf dem Hügel einen Baldachin aus fantastischen Farben. Ein Highlight und würdiger Tagesausklang für den Riesen aus längst vergangener Zeit. Es handelt sich bei ihm übrigens um eine Stieleiche, auch Sommereiche oder Deutsche Eiche genannt.
Gute Wurzeln schaden nie
Einfach ist es nicht, heiße Sommerphasen unbeschadet zu überstehen. Gerade bei Solitären, die auf Hügeln stehen, muss das Wurzelwerk erstklassig funktionieren - das gilt auch in puncto Halt in stürmischen Zeiten.
Kampfspuren
Stark gerupft, aber nicht besiegt - so lautet das Ergebnis eines großen Kräftemessens zwischen Baum und Orkan vor rund 30 Jahren. Wie sehr der dritte vertikale Hauptast fehlt, wird im Winterhalbjahr deutlich, wenn die Eiche ihr Laub abgeworfen hat.
Wachsen heißt, sich zu verändern
Das Dorf Steimelhagen wurde 1464 erstmals urkundlich erwähnt. Rund 350 Jahre später begann die kleine Eichenpflanze auf dem Hügel zu sprießen. Seitdem wachsen beide gemeinsam. Der alte Dorfkern liegt in einer leichten Mulde, die sich nach Süden und Südwesten öffnet. Der Ort entwickelte sich danach - für die Region eher untypisch - hangaufwärts.
Perspektivwechsel
Ein Blick vom südlichen Dorfrand zur Eiche. Für viele der gut 400 Einwohner ist sie eine Art Wahrzeichen. Früher lebten die Menschen vorwiegend von der Landwirtschaft. Bis vor 100 Jahren arbeiteten etliche in einer der zahlreichen Erzgruben der Region. Heute gibt es keine Bauern mehr im Dorf. Von den 1960er bis 1980er Jahren zogen viele Städter her, um sich den Traum vom Landleben zu erfüllen.
Der Mond ist aufgegangen
Manchmal, wenn gerade die Sonne im Westen verschwunden ist, steigt am anderen Ende bereits der Mond empor, um vorwitzig durch Lücken im Kronendach des Baums zu blinzeln. Was er unter dessen löcherigem Schirm schon alles gesehen haben mag? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
Steife Brisen aus West
Beim Blick von Osten macht die Eiche auf dem Hügel eine ganz passable Figur. Doch die schlimmsten Stürme kommen aus der entgegengesetzten Richtung. Vom Höhenzug am Horizont aus kann man - wenn man die richtige Stelle kennt - bis zum Siebengebirge am Rhein schauen.
Wolkenschweres Ensemble
Schwer hängen die Wolken an diesem Tag über dem Land, dem Dorf, dem Baum. Fast scheint es so, als ziehe die Eiche die grauen himmlischen "Wassertanks" magisch an. Links vom Baum erstreckt sich der Höhenweg, der früher zum Netz der Fernhandelsstraße "Via regia", der "Königsstraße", gehörte.
Eiche mit Eicher
Ob die Eiche sich geschmeichelt fühlt, wenn einer der legendären Oldtimer-Traktoren der Marke Eicher bei ihr vorbeikommt? Oder ob sie um ihr Leben fürchtet, weil der Traktor einen Rückewagen für den Holztransport angehängt hat? Das bleibt ihr Geheimnis...
Gute Zukunftsaussichten
Wenn dann mein Baum doch eines Tages den Weg allen Brennholzes gehen muss - zur Ofentür hinein und zum Schornstein wieder hinaus - wird der Hügel dennoch nicht ohne Eiche sein. Vor gut einem halben Jahrhundert hat es zum Glück eine weitere Eiche geschafft, Wind, Wild und anderen Widrigkeiten zu trotzen. Die kleine wird dann eine würdige Nachfolgerin für die große Eiche auf dem Hügel sein!