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Ein Paradies für das Geld

Dirk Ulrich Kaufmann
6. November 2017

Paradise-Papers: Ein Jahr nach den Panama-Papers enthüllt ein anderes Leak die Praktiken jener, die ihr Geld lieber verstecken wollen +++ In Bonn hat heute die Arbeit beim Weltklimagipfel COP23 begonnen

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Im vergangenen Jahr machten die Panama-Papers Schlagzeilen. Ein internationales Recherche-Netzwerk hatte Daten zugespielt bekommen die belegten, wie Geld über Panama verschoben oder dort gewaschen wurde. Heute präsentierte die Süddeutsche Zeitung ein weiteres Datenleak: Die Paradise-Papers. Darin werden Offshore-Geschäfte von Firmen, Politikern, Sportlern und Kriminellen enthüllt. Die Fälle werden rund um den Globus noch sehr viel Staub aufwirbeln, darauf kann man schon jetzt wetten, obwohl noch längst nicht alle der 13 Millionen Datensätze ausgewertet sind.

Die jetzt bekannt werdenden Daten zeigen unter anderem, wie manche Personenkreise Steuern hinterziehen.  Das ist zunächst einmal ein Schlag ins Gesicht all jener, die für mehr Steuergerechtigkeit sorgen wollen. Vielleicht bietet es ihnen aber auch die Chance, mehr über die Tricks dieser Verbrecher zu erfahren. Bei der Europäischen Union, die in diesem Kampf auch meist das Nachsehen hat, werden die Enthüllungen besonders aufmerksam verfolgt.

Der Kampf gegen die Folgen des Klimawandels wird seit heute von Bonn aus geführt. Der COP23, also der Weltklimagipfel, sollte eigentlich auf den Fidschi-Inseln abgehalten werden. Doch reichen die Kapazitäten dort bei weitem nicht aus, um so eine Veranstaltung zu schultern. Da ist Bonn eingesprungen und richtet das Treffen aus. Die 25.000 Besucher, die zu den Verhandlungen erwartet werden, haben sich daher auf den Weg in die rheinische Tiefebene gemacht.

Verhandelt wird in Bonn unter anderem auch, was in Brasilien geschieht. Dort werden weiterhin große Regenwaldflächen legal und illegal abgeholzt - unter anderem für immer mehr Viehhaltung. Die "Abgase" der Rindviecher tragen nicht unerheblich zu den eh schon hohen Kohlendioxid-Emissionen des Landes bei. Brasilien ist schon heute der siebtgrößte Emittent klimaschädlicher Gase.

 

Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann