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Ein Anführer der Opposition erschossen

26. Januar 2014

Die innenpolitische Krise in Thailand spitzt sich weiter zu. In der Hauptstadt Bangkok wurde einer der Anführer der regierungskritischen Proteste getötet. Gleichzeitig blockierten Oppositionelle Wahllokale.

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Regierungsgegner demonstrieren in Bangkok (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Pornchai Kittiwongsakul/AFP/Getty Images

Suthin Taratin sei während einer Rede vor Demonstranten erschossen worden, sagte ein Sprecher der Protestbewegung bei einer Pressekonferenz, die im thailändischen Fernsehen übertragen wurde. Die Schüsse wurden demnach von einem Kleintransporter abgegeben. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden. Das Notfallzentrum in Bangkok bestätigte, dass bei dem Vorfall in einem Vorort der Hauptstadt ein Mann getötet und neun weitere Menschen verletzt worden seien.

Der tödliche Zwishenfall steht offensichtlich im Zusammenhang mit den Aktionen, mir denen Opposition versucht, die von der Regierung für den 2.Februar angesetzte Neuwahl de Parlaments zu verhindern. Der Führer der Proteste, Suthep Thaugsuban, hatte seine Anhänger aufgerufen, Stimmlokale zu blockieren, in denen jetzt schon gewählt werden konnte. In Bangkok mussten deshalb 34 von 50 Wahllokalen geschlossen werden, wie die Wahlkommission in der Hauptstadt mitteilte. In mehreren Provinzen im Süden von Thailand kam es zu ähnlichen Zwischenfällen.

Opposition lehnt Wahlen strikt ab

Welche Auswirkung die Störung der vorgezogenen Stimmabgabe auf die offizielle Parlamentswahl hat, ist noch völlig unklar. Regierungschefin Yingluck Shinawatra, die einen Rücktritt ablehnt, hatte den 2. Februar als Termin für eine vorgezogene Parlamentswahl angesetzt, um die anhaltende Protestwelle im Land einzudämmen und den Druck der Straße abzumildern. Die Opposition will diese Abstimmung unbedingt verhindern, weil klar ist, dass Yingluck gewinnen würde.

Blutige Proteste

Sie ist die jüngere Schwester des ehemaligen Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der 2006 vom Militär gestürzt wurde und seitdem im Exil lebt. In seiner Heimat droht ihm die Inhaftierung wegen Korruption. Die Opposition, allen voran Suthep Thaugsuban, behauptet, Yingluck sei lediglich der Handlanger ihres Bruders, der hinter den Kulissen immer noch die Zügel in der Hand habe.

Die Regierungsgegner wollen, dass ein nicht gewählter, so genannter Volksrat eingesetzt wird. Diese Expertenkommission soll das Land reformieren, vor allem das Wahlgesetz. In diesem Machtkampf kommt es seit Monaten zu Protesten der Oppositionsanhänger, um die Regierung weiter unter Druck zu setzen. Immer wieder gab es dabei Schießereien und Explosionen, bei denen mehrere Menschen getötet wurden.

uh/wl (afp,dpa)