Düsseldorf und Nürnberg wollen mithalten
19. August 2018Es ist eigentlich nahe liegend, dass Aufsteiger - egal ob Liganeuling oder Rückkehrer - in ihrer Premierensaisonin in die Gefahr geraten, sofort wieder abzusteigen. Doch in den letzten Jahren war der sofortige Rückkehr ins Unterhaus eher die Ausnahme. Seit der Saison 2013/14 ging es lediglich für zwei von zehn Aufsteigern direkt wieder runter in die zweite Liga. Daher hoffen nun auch Nürnberg und Düsseldorf - und dies nicht unbegründet - auf den Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse.
Fortuna Düsseldorf
Die Fortuna hat letztes Jahr die Zweitliga-Meisterschaft gewonnen und mit der Rückkehr in die oberste Spielklasse große Euphorie in Düsseldorf ausgelöst. Nach fünf Jahren in der Zweitklassigkeit ist die Rückkehr der Fortunen dieses Mal allerdings sehr eng der Angst vor dem direkten Wiederabstieg verknüpft. Dieses war der Mannschaft schließlich im Jahr 2013 widerfahren.
Ein Blick auf die Stärken des Teams, der Erfahrung des Trainers und die Bewertung der Konkurrenz in der Bundesliga zeigen: Die Fortuna-Fans können sich für die anstehende Spielzeit berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.
Düsseldorf hat nicht viel Geld ausgegeben, rund sechs Millionen Euro. Doch der Verein konnte einige gute, ablösefreie Spieler verpflichten wie Kenan Karaman, Alfredo Morales und Diego Contento. Takashi Usami kommt ebenso auf Leihbasis wie das 20 Jahre alte Talent Aymen Barkok von Eintracht Frankfurt. Mit einer Ablösesumme von zwei Millionen Euro ist Stürmer Marvin Duksch die teuerste Neuverpflichtung der Fortuna. Andere namhafte Spieler im Kader sind Angreifer Rouwen Hennings, Verteidiger Kaan Ayhan und Mittelfeldspieler André Hoffmann.
Fazit: Da noch sechs andere Mannschaften ihren Blick nach unten richten müssen, hat die Fortuna eine gute Chance, über dem Strich zu bleiben. Die Fortuna sollte eigentlich sicher drin bleiben.
1. FC Nürnberg
Es ist schon lange her, dass Nürnberg den deutschen Fußball dominierte. In den 1920er Jahren war der Club eine der besten Mannschaften im Land. Zudem gewann Nürnberg die Meisterschaft in der Bundesligasaison 1967/68. Doch wie viele andere Vereine auch, die vor allem von ihren Erfolgen aus der Vergangenheit leben, hatte es der Club in den letzten Jahren schwer, den Weg zurück zu finden. Die Aufstiegssaison war ermutigend, doch ein Blick auf den Bundesliga-Kader zeigt, dass den Nürnbergern eine schwere Saison droht. Tobias Werner kehrte nach dem Leihende nach Stuttgart zurück, Spielmacher Kevin Möhwald verließ Nürnberg in Richtung Bremen. Der Kader ist dünn besetzt, sowohl was Qualität als auch Tiefe angeht.
Auch bei den Neuverpflichtungen hat sich wenig getan. Torwart Christian Mathenia und Verteidiger Robert Bauer sind die einzigen nennenswerten Zugänge. Ob der talentierte junge Flügelstürmer Timothy Tillman einschlägt, der auf Leihbasis aus München kommt, ist noch ungewiss. Neben Tillmann setzt Trainer Michael Köllner auf viele weitere junge Spieler. Dieser Ansatz kann sich auszahlen, ist aber riskant.
Viel wird vom Trainer abhängen. Der 48-Jährige kennt den Club, war 2016 Leiter der Jugendakademie und coachte danach die zweite Mannschaft, bevor er als Cheftrainer übernahm. Köllner setzt auf Teamgeist, Fitness und ein starkes Umschaltspiel. Ob die die Mannschaft aber gut genug ist, um so in der Bundesliga bestehen zu können, ist eher fraglich.
Der Aufstieg spült dem Verein dringend benötigtes Geld in die Kassen, denn den Club plagten zuletzt finanzielle Probleme. Köllner, der laut Medienberichten mit seinen Spielern auch über Politik und Literatur spricht, muss darauf hoffen, dass sein Team geschlossen dem Einsatz und Willen von Kapitän und Anführer Hanno Behrens folgt. Nur dann kann die Mannschaft den Klassenerhalt schaffen, der wohl einem Wunder gleichkäme.
Fazit: Die Rückkehr in die Bundesliga könnte für den Club kurz werden. Der sofortige Abstieg droht, die Franken sind in größter Gefahr.