DW eröffnet Korrespondentenbüro in Istanbul
19. Januar 2018DW-Korrespondentin Julia Hahn berichtet ab sofort aus der türkischen Metropole am Bosporus und verstärkt damit die Berichterstattung der DW aus Südosteuropa. Die 32-jährige Journalistin hat in Erfurt, Istanbul und Zürich Internationale Politik studiert und absolvierte ihr Volontariat bei der DW. Hahn, die fließend Türkisch spricht, hat für die DW als Reporterin unter anderem auch aus der Türkei berichtet und im Berliner Studio die Nachrichten im deutschen TV-Programm moderiert. Nachdem die türkischen Behörden eine für die Berichterstattung notwendige Dauerakkreditierung ausgestellt hatten, konnte die DW-Korrespondentin ihre journalistische Arbeit in Istanbul aufnehmen.
DW-Intendant Peter Limbourg sieht gute Gründe für eine stärkere Präsenz der DW in der Türkei: „Gerade die schwierigen deutsch-türkischen Beziehungen erfordern ein größeres Engagement der Medien in beiden Ländern. Die Einschränkung der Pressefreiheit in der Türkei ist für internationale Sender eine zusätzliche Verpflichtung, für eine objektive Berichterstattung über die Entwicklungen in der Türkei zu sorgen.“
Chefredakteurin Ines Pohl ergänzt: „Ein Ende des Ausnahmezustands in der Türkei ist nicht absehbar, und es ist nicht auszuschließen, dass sich die besorgniserregende Menschenrechtslage weiter verschlechtert. Es ist wichtig, dass wir einen Beitrag dazu leisten, die Informationslücke zu schließen, die durch die radikale Behinderung von unabhängigem Journalismus in der Türkei entstanden ist.“
Das Büro unweit des Taksim-Platzes ist mit modernster TV- und Kommunikationstechnik ausgestattet und bietet einen weiten Blick über die Dächer der Stadt. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt Korrespondentin Julia Hahn. „Istanbul ist meine zweite Heimat geworden, hier bin ich gut vernetzt“, beschreibt sie ihren neuen Arbeitsplatz an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien.
Gleich die erste Reportage von Julia Hahn zu Beginn des neuen Jahres sorgte für viel Aufmerksamkeit auch in den Sozialen Medien: Hahn hatte mit der Kamera ein elfjähriges syrisches Mädchen bei der Arbeit in einer türkischen Näherei begleitet. „Statt zur Schule zu gehen, ist das Kind zehn Stunden täglich in der Näherei beschäftigt – kein Einzelfall unter den etwa eine Million Flüchtlingen allein in Istanbul“, so Hahn.