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Politik

Demonstrationen zum "Pegida"-Jahrestag

16. Oktober 2016

Vor zwei Jahren haben die Kundgebungen der fremdenfeindlichen "Pegida"-Bewegung mit einem "Abendspaziergang" begonnen. Zum Jahrestag rechnet die Polizei mit zahlreichen Demonstrationen - für und gegen "Pegida".

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Nicht viele, aber lautstarke "Pegida"-Anhänger am Tag der Deutschen Einheit (03.10.2016) in DresdenBild: Getty Images/AFP/C. Koall

Oft schon totgesagt, laufen sie noch immer montags durch Dresden. Die Anhänger des fremdenfeindlichen "Pegida"-Bündnisses sind zwar nicht mehr so zahlreich wie zu Hochzeiten Anfang 2015, als bis zu 25.000 Menschen zu den "Spaziergängen" kamen. Doch die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" sind beständiger als viele gedacht haben, allerdings blieb die Ausdehnung der Bewegung über die sächsische Hauptstadt hinaus nur ein kurzer Wunschtraum. Jetzt hat "Pegida" zu ihrem zweijährigen Bestehen zu einer Kundgebung in Dresden aufgerufen.

"Dresden zeig Dich!" gegen "Pegida"

Die Demonstration findet nicht wie ursprünglich erwartet am Montag statt, weil die Stadt an diesem Tag ein Bürgerfest unter dem Motto "Dresden zeig Dich!" organisiert und damit ein Zeichen gegen "Pegida" setzt. Es haben sich zahlreiche Protestveranstaltungen gegen den "Pegida"-Aufzug angemeldet. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Nicht zuletzt gewarnt durch die Vorfälle zu den Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit, als Pegida-Anhänger für Empörung sorgten, weil sie Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel beschimpften.

Die "Pegida"- Teilnehmer skandieren immer wieder "Wir sind das Volk" – wie einst bei den friedlichen Demonstrationen gegen das SED-Regime gerufen wurde. Und sie glauben sich auch in dieser Tradition. Sie wollen "Widerstand" leisten gegen die "Volksverräter" der "Merkel-Diktatur", die mit einer "Umvolkung" die Nation "vernichten", sich dabei der "Lügenpresse" bedienen und zu Handlangern der verhassten USA und der "Weltfinanz" machen.

Patriot auf Teneriffa

Sie fordern auch "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen". Kopf der "Pegida"-Bewegung ist Lutz Bachmann. Wie er zu dieser Forderung steht, ist unklar. Der Chef-Patriot hat Deutschland inzwischen selbst längst verlassen und lebt auf Teneriffa. Bachmann scheint aber nach wie vor für viele "Pegida"-Anhänger die richtige Führungsfigur zu verkörpern.Schon zwei Spaltungen hat Bachmann bei den "Patrioten" überlebt: Die erste im Januar 2015, als nach Bekanntwerden seiner Hass-Postings bei Facebook und eines Selfies in Hitler-Pose die "Pegida"-Frau der ersten Stunde, Kathrin Oertel, zusammen mit dem halben Organsiationsteam von Bord ging. Wegen der Postings wurde Bachmann in erster Instanz wegen Volksverhetzung verurteilt. Zuletzt dann der Bruch mit Tatjana Festerling. Mit der Dresdner Oberbürgermeisterkandidatin bei der Wahl 2016, die jetzt für eine "Festung Europa" kämpft, liefert er sich im Netz noch immer Schlammschlachten über Machtgier und Veruntreuung von Spendengeldern.

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Fliegt von den Kanarischen Inseln zu den "Pegida"-Demos ein: Lutz BachmannBild: picture-alliance/dpa

fab/kle (dpa, epd, afp)