Drei Jahre Haft für Al-Dschasira-Reporter
29. August 2015Die drei Reporter, der Australier Peter Greste sowie seine ägyptischen Kollegen Mohammed Fahmy und Baher Mohammed, waren Mitte 2014 in erster Instanz in Ägypten zu sieben beziehungsweise zehn Jahre Haft verurteilt worden, weil sie die verbotene Muslimbruderschaft unterstützt haben sollen. Ihnen wurde vorgeworfen, "falsche Nachrichten" nach dem Sturz des ersten freigewählten muslimischen Präsidenten Mohammed Mursi verbreitet zu haben.
Nicht nur international war das Verfahren umstritten. Auch Präsident Abdel Fattah Al-Sisi distanzierte sich von ihm.
Ägypter erschienen vor Gericht
Nach einem Erlass des Staatschefs ist Greste im vergangenen Februar aus der Haft entlassen und abgeschoben worden. Der Kanadier Mohammed Fahmi gab im Gegenzug für seine vorläufige Freilassung die ägyptische Staatsbürgerschaft auf, durfte das Land aber nicht verlassen. Baher Mohammed kam gegen Kaution zunächst auf freien Fuß. Während Fahmy und Mohammed nun an diesem Samstag im Gerichtssaal erschienen, wurde Greste in Abwesenheit verurteilt.
Unmittelbar nach dem Urteilsspruch wurden die beiden Reporter abgeführt.
Der Sender Al-Dschasira bezeichnete die drei Jahre Haft für seine Mitarbeiter als "bewussten Angriff auf die Pressefreiheit". Die zum Jahresende 2013 verhafteten Journalisten sehen sich als Opfer eines politischen Konflikts zwischen Ägypten und Katar. Al-Dschasira gehört der Herrscherfamilie des Emirats. Diese unterstützt die Muslimbruderschaft.
se/pg (ape, rtre, afp, dpa)