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Drei deutsche "Concordia"-Opfer identifiziert

25. Januar 2012

Nach dem Kreuzfahrt-Unglück vor der italienischen Küste ist ein drittes Todesopfer aus Deutschland identifiziert worden. Neun Bundesbürger werden nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch vermisst.

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Wrack der Costa Concordia vor der Insel Giglio (Foto: AP)
Wrack der "Costa Concordia" vor der Insel GiglioBild: AP

Insgesamt haben die Rettungskräfte aus dem Wrack vor der Insel Giglio inzwischen 16 Leichen geborgen. Drei von ihnen konnten noch nicht identifiziert werden. Weitere 16 Passagiere der "Costa Concordia" werden noch vermisst. Hoffnung, Überlebende zu finden, gibt es knapp zwei Wochen nach der Havarie so gut wie nicht mehr.

Dennoch setzen die Helfer ihre Suche fort. Das Schiff liegt weiter in Schräglage vor Giglio, große Teile sind mit Wasser voll gelaufen. Am Mittwoch sprengten Marine-Taucher einen weiteren Zugang zum Deck frei.

Kapitän verstrickt sich in Widersprüche

Unterdessen sorgte der unter Hausarrest stehende Kapitän des Unglücksschiffes, Francesco Schettino, für neue Schlagzeilen. Italienische Medien zitierten aus Telefongesprächen des 52-Jährigen, aus denen sich Widersprüche zu seinen Aussagen bei den Behörden ergeben sollen.

Laut der Turiner Zeitung "La Stampa" sprach Schettino in einem Telefonat davon, dass er sich vom Schiff gestürzt habe, als er sah, dass dieses sich neige. Damit verrate sich der Kapitän, so das Blatt, weil er bei seiner offiziellen Vernehmung ausgesagt hatte, er sei zufälligerweise von der "Costa Concordia" in ein Rettungsboot gefallen.

Die Zeitung "La Repubblica" zitiert Schettino mit den Worten, die "Verbeugung" genannte nahe Vorbeifahrt an der Insel sei von einem "Manager" nachdrücklich von ihm verlangt worden. Um wen es sich dabei handeln soll, ist aber völlig unklar.

Öl soll ab Samstag abgepumpt werden

Von kommendem Samstag an soll das Schweröl aus den Tanks des Schiffes abgepumpt werden. Der Vorgang wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern. Nach Angaben der Reederei befinden sich insgesamt 2300 Liter Treibstoff an Bord.

Mehrere Organisationen haben vor erheblichen Umweltschäden gewarnt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) fordert ein Schwerölverbot für Kreuzfahrtschiffe auch im Mittelmeer, so wie es etwa für die Nord- und Ostsee bereits gelte.

gri/se (rtr, afp, dpa)