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Medina bleibt vermutlich Präsident

17. Mai 2016

Er ging als Favorit in die Präsidentschaftswahlen und es sieht so aus, dass Danilo Medina auch weiterhin im Amt bleibt. Seine Anhänger feierten ihn schon jetzt, obwohl die Stimmen noch nicht ganz ausgezählt sind.

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Dominikanische Republik Danilo Medina in Santo Domingo
Danilo Medina fühlt sich siegessicherBild: picture alliance/AP Photo/T. Fernandez

Bei der Präsidentschaftswahl in der Dominikanischen Republik zeichnet sich ein deutlicher Wahlsieg von Amtsinhaber Danilo Medina ab. Nach Auszählung in rund 60 Prozent der Wahllokale lag der Kandidat der sozial-liberalen Partei PLD am Montagabend (Ortszeit) mit mehr als 62 Prozent der Stimmen uneinholbar in Führung. Sein schärfster Rivale, der Geschäftsmann Luis Abinader von der erst 2014 gegründeten Partei PRM, kam nach Angaben der Nationalen Wahlbehörde auf 35 Prozent. Bleibt es bei diesem Stimmenverhältnis, müsste sich Medina keiner Stichwahl stellen.

Solides Wirtschaftswachstum

In der Parteizentrale dankte Medina seinen Wählern für das Vertrauen. In der Hauptstadt Santo Domingo und im ganzen Land fuhren Auto-Konvois durch die Straßen mit jubelnden Anhängern.

Die Dominikanische Republik weist mit rund sieben Prozent das höchste Wirtschaftswachstum in ganz Lateinamerika auf. Dies ist auch auf die Politik des 64-jährigen Präsidenten Medina zurückzuführen, der auch als beliebtester Staatschef in der Region gilt. Allerdings leben rund 41 Prozent der Bevölkerung weiterhin in Armut. Die Analphabetenrate beträgt rund elf Prozent. Der 2012 ins Amt gewählte Medina hatte eine komplette Alphabetisierung des Landes zum Ziel seiner Präsidentschaft erklärt. Die Partei Medinas ist seit 2004 kontinuierlich an der Macht.

Neben dem Präsidenten wurden am Sonntag auch 32 Senatoren, 190 nationale Abgeordnete sowie Tausende kommunale Vertreter gewählt. Wahlberechtigt waren rund 6,7 Millionen Menschen, unter ihnen auch rund 400.000 im Ausland lebende Bürger, die vor allem in den USA sesshaft sind. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 Prozent. Es handelte sich um die umfassendste Wahl, die in der Dominikanischen Republik je stattfand.

Dominikanische Republik Anhänger von Danilo Medina in Santo Domingo
Begeisterung bei Medinas AnhängernBild: Getty Images/AFP/E. Santelices

Gewalt während der Wahl

Überschattet wurden die Abstimmungen von Gewalt und einem Streik von rund 3000 Wahlhelfern, die zu einer verspäteten Öffnung von Wahllokalen führte. Nach Angaben des Präsidenten der Nationalen Wahlbehörde, Roberto Rosario, wurden sechs Menschen bei Gewalttaten nach Schließung der Wahllokale getötet. Nähere Einzelheiten nannte er laut der Zeitung "El Diario" nicht. Mindestens ein Mann wurde nach Medienberichten bei einem mutmaßlichen Diebstahl der Wahlurne erschossen. Der Urnengang selbst sei aber größtenteils friedlich verlaufen, sagte Rosario. Unklar blieb zunächst auch die Ursache für den Streik der Wahlhelfer. Medina sprach von einer unverantwortlichen Aktion.

Wahlbeobachtermissionen der Organisation Amerikanischer Staaten und der Union Südamerikanischer Nationen kritisierten die Verzögerungen bei der Abstimmung. Die Opposition bemängelte, dass die Wahlbehörde Teilergebnisse bereits bekanntgegeben hatte, als Wähler wegen einer späteren Schließung der Wahllokale noch auf ihre Stimmabgabe warteten.

as/sti (epd, dpa, rtre)