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Doch wieder Rekord beim Export

7. November 2014

Steigende Nachfrage nach Produkten "made in Germany": Noch nie haben deutsche Unternehmen in einem Monat so viele Waren exportiert wie im September. Damit ist die Angst vor einer Rezession zunächst gebannt.

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Deutschland Exportrekord (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Trotz vieler internationaler Krisen verkauften die deutschen Unternehmen im September Waren im Wert von 102,5 Milliarden Euro ins Ausland. Damit wurde der erst im Juli erreichte Höchstwert um 1,4 Milliarden Euro übertroffen, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Gemessen am Vormonat stiegen die Exporte dabei um 5,5 Prozent - dreimal so stark wie erwartet.

Auch die Produktion erholte sich. Industrie, Bau- und Energiewirtschaft stellten im September zusammen 1,4 Prozent mehr her als im Vormonat. Hier hatten Ökonomen mit einem etwas stärkeren Zuwachs von 2,0 Prozent gerechnet. Allerdings fiel der Rückgang im August mit revidiert 3,1 (bisher: 4,0) Prozent auch geringer aus als zunächst gemeldet.

"Keine Rezession"

"Wir werden ein leichtes Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im dritten Quartal sehen", sagte UniCredit-Ökonom Andreas Rees angesichts der besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten. "Es dürfte aber nur zu einem Mini-Plus von 0,1 Prozent reichen." Die Schwächephase dürfte sich im vierten Quartal fortsetzen. "Aber es wird keine schwere Rezession geben", sagte Rees. "Es ist definitiv keine Rezession angesagt", sagte auch Stefan Kipar von der BayernLB. "Wir werden aber auch keine große Dynamik sehen."

Das sieht das Bundeswirtschaftsministerium ähnlich. Die Konjunktur werde durch das schwierige internationale Umfeld beeinträchtigt. "Nennenswerte Impulse zeichnen sich kurzfristig nicht ab", erklärte das Ministerium. Die deutsche Wirtschaft war im zweiten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft. Folgt für Juli bis September das zweite Minus in Folge, wird von Rezession gesprochen. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht eine erste Schätzung am 14. November.

Robuste Binnennachfrage

Das starke Exportgeschäft verdanken die Unternehmen vor allem der anziehenden Nachfrage aus den EU-Ländern, die nicht zur Euro-Zone gehören - wozu etwa Polen und Großbritannien zählen. Die Ausfuhren dorthin kletterten um 13,8 Prozent im Vergleich zum September 2013, die in die Euro-Zone hingegen nur um 3,4 Prozent. Das Geschäft mit dem Rest der Welt zog um 10,5 Prozent an. Dazu dürfte vor allem der Aufschwung in den USA beigetragen haben.

Die Importe erhöhten sich im September um 5,4 Prozent zum Vormonat. Das spricht für eine robuste Binnennachfrage.

ul/hb (rtr)