Die Zeichen stehen auf Streik
30. Oktober 2016Ein Treffen zwischen der Kabinengewerkschaft Ufo und den Lufthansa-Billigtöchtern Eurowings und Germanwings am Sonntagabend hat nach Angaben des Unternehmens keine Annäherung gebracht. Die Gewerkschaft habe das Angebot von Eurowings, die offenen Tarifvertragsthemen durch eine Schlichtung zu klären, "erneut nicht angenommen", teilte Jörg Beißel, Geschäftsführer Personal der Eurowings, mit. Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies zeigte sich überrascht von der Stellungnahme des Unternehmens. Diese sei eine "Provokation" und "sachlich falsch", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Beißel kritisierte, Ufo wolle wohl weder eine Lösung auf dem Verhandlungsweg noch eine Lösung über eine Schlichtung erreichen. Diese Vermutung wies Baublies zurück. Zwar hätten sich beide Seiten nicht einigen können, Ufo habe aber angekündigt, einen Vorschlag für die Schlichtung zu formulieren. Nun würden die Gremien der Gewerkschaft über die "sehr deutliche" Pressemitteilung des Unternehmens beraten.
Wann wird gestreikt?
Ein weiterer Streik bei Eurowings wird damit wieder wahrscheinlicher. Die Gewerkschaft hatte bereits am vergangenen Donnerstag den Flugbetrieb bei Eurowings und Germanwings weitgehend lahmgelegt. 393 von 551 geplanten Flügen fielen aus. Von dem Arbeitskampf an mehreren deutschen Flughäfen waren 40.000 Passagiere betroffen. Für diese Woche hat die Gewerkschaft mit zwei weiteren Streiktagen gedroht, falls es keine Einigung gebe.
Mit Blick auf den Konflikt um einen Teilzeit-Tarifvertrag bei Germanwings forderte Beißel die Gewerkschaft auf, schnellstmöglich einen Verhandlungstermin zu bestätigen. Ihr seien mehrere Terminvorschläge übermittelt worden.
In dem Tarifstreit bei Eurowings geht es um die Gehälter und die Arbeitsbedingungen der Flugbegleiter. Bei Germanwings geht es um Teilzeitregelungen für das Kabinenpersonal.
se/kle (rtr, afp, dpa)