Die Welt startet verhalten ins Jahr 2021
1. Januar 20212021 ist da! Pünktlich um Mitternacht begrüßten die Menschen in Deutschland das neue Jahr. Aber mitten in der Corona-Pandemie war vieles anders als sonst. In Berlin ist Deutschlands größte Silvesterparty ausgefallen. Dort, wo sonst Hunderttausende Menschen feiern, blieb es weitgehend menschenleer. Stattdessen gab es vor dem Brandenburger Tor eine live im Fernsehen übertragene Silvester-Show mit zahlreichen Musikern, allerdings ohne Publikum. Um Mitternacht wurde das Brandenburger Tor mit einem Feuerwerk und einer Lichtshow illuminiert.
Trotzdem war die Berliner Polizei mit einem massiven Personalaufgebot auf die Silvesternacht vorbereitet. Es wurden aber nur wenige Verstöße gegen die geltenden Corona-Auflagen festgestellt. Insgesamt sei die Lage "sehr ruhig" gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Vereinzelt sei in den Böller-Verbotszonen unerlaubterweise Pyrotechnik gezündet worden.
Wegen der Corona-Pandemie gelten in vielen Ländern zu Silvester und Neujahr strenge Ausgangsbeschränkungen, die große Feiern und Menschenansammlungen verhindern sollen. In Paris herrschte auch an Silvester eine nächtliche Ausgangssperre. Es gab aber ein Online-Konzert von Jean-Michel Jarre als Avatar in der virtuellen Kulisse der Kathedrale von Notre-Dame und einen aufgezeichneten Livestream mit Star-DJ David Guetta vor dem Louvre.
Italien hat das Corona-Jahr in kleinem Rahmen mit nächtlicher Ausgangssperre verabschiedet. Musikfeste liefen hauptsächlich im Fernsehen und Internet. Die Hauptstadt Rom erließ kurzfristig ein Feuerwerksverbot, das in der Millionenmetropole bis zum 6. Januar gilt. In Griechenland dagegen veranstalteten zahlreiche Städte extra große Feuerwerke, um die Menschen für die Ausgangsverbote zu entschädigen.
Unter dem Eindruck hoher Corona-Todeszahlen startete auch Russland ins neue Jahr. In der Hauptstadt Moskau fand das traditionelle Feuerwerk in der Nähe des Kremls statt. Die Moskauer waren aber angehalten, das beliebte Neujahrsfest dieses Jahr im engsten Familienkreis zu feiern.
Andere Länder hatten den Jahreswechsel schon Stunden vor den Europäern eingeläutet. Neuseeland begrüßte das neue Jahr als eines der ersten Länder und das fast genauso locker wie in der Vergangenheit, da unter anderem dank strikter Einreiseverbote seit Wochen kein neuer Corona-Fall mehr registriert wurde. In Auckland und anderen Städten versammelten sich riesige Menschenmengen, um die Feuerwerke um Mitternacht gemeinsam zu bestaunen.
Am Hafen und am Opernhaus von Sydney in Australien waren diesmal beim Feuerwerk keine Zuschauer zugelassen. Die Behörden drohten mit Geldstrafen von umgerechnet mehr als 620 Euro, sollten Absperrungen überwunden werden. Sydney glich einer Geisterstadt, wie Beobachter berichteten. Das weltbekannte Feuerwerk dauerte nur sieben statt wie zuletzt zwölf Minuten.
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan, wo die globale Gesundheitskrise vor einem Jahr ihren Ausgang genommen hatte, ließen tausende Menschen Luftballons in den Nachthimmel steigen.
Die beiden russischen Kosmonauten auf der Internationalen Raumstation ISS wünschten ihren Mitmenschen auf der Erde per Videobotschaft einen guten Rutsch ins neue Jahr. 2020 sei eine Bewährungsprobe für den Planeten gewesen, sagt Sergej Ryschkow in dem Video, das die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos veröffentlichte. Weil die ISS die Erde dieses Jahr am Silvestertag 16 Mal umrundet, kann die Besatzung auch gleich 16 Mal ins neue Jahr starten. Die ISS umkreist unseren Planeten alle eineinhalb Stunden.
Bis 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar dauerte es, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht war. Als Letztes waren die unbewohnten Eilande Bakerinsel und Howlandinsel im Pazifik an der Reihe.
qu/gri/wa (dpa, afp, rtr)