Die vielen Gesichter der Franka Potente
Ihren ganz großen Durchbruch hatte sie als die suchende Lola in Tom Tykwers preisgekröntem Film "Lola rennt" - in Deutschland wie im Ausland. Seither ist Franka Potente immer wieder auch international gefragt.
Potente als "Puffmutter"
In der Serie "Taboo" auf Amazon Prime spielt Franka Potente die Bordellbesitzerin - oder wie sie selbst sagt - "Puffmutter" Helga von Hinten. Mit ihrer Tochter ist sie die Verbündete von Hauptfigur James Keziah Delaney (Tom Hardy), der nach seiner Rückkehr nach London in erbitterte Kämpfe um sein Erbe verstrickt ist. In "Taboo" geht es um Gier, Macht, Rache und Verrat im düsteren London von 1814.
Die Anfänge
Als sie von einem Casting-Agenten für den Film "Nach fünf im Urwald" (1996) entdeckt wird, ist Franka Potente noch auf der Schauspielschule. In dem Kinodebüt von Hans-Christian Schmid spielt Potente eine 17-jährige aufmüpfige Tochter aus gutem Hause. Für die Rolle bekommt sie den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin.
Internationaler Erfolg als Rotschopf Lola
Mit der Hauptrolle in Tom Tykwers "Lola rennt" (1998) gelingt Franka Potente wenige Jahre später der internationale Durchbruch. Als Freundin von Manni (Moritz Bleibtreu) rennt sie durch Berlin, um in nur 20 Minuten 100.000 Mark für ihn aufzutreiben. Das preisgekrönte Action-Drama wurde in den USA zum Kassenschlager. In Deutschland kürte man sie zur Schauspielerin des Jahres.
Faible für besondere Stoffe
Nach dem Erfolg mit "Lola rennt" nimmt Potentes Karriere Fahrt auf. 1998 erscheint der Episodenfilm "Bin ich schön?" der deutschen Regisseurin Doris Dörrie, in dem Potente eine vermeintlich Taubstumme spielt. Mit Iris Berben, Heike Makatsch, Senta Berger oder Otto Sander ist der Film hochkarätig besetzt. Es geht um Liebe, Beziehungsängste und die schwierige Suche nach der eigenen Identität.
Spiel in sämtlichen Genres
2000 ist Franka Potente in "Anatomie" von Stefan Ruzowitzky zu sehen. In dem Thriller spielt sie die ambitionierte Medizinstudentin Paula, die einen Elitekurs beim renommierten Professor Grombek besucht. Dabei kommt sie einem postfaschistischen Medizinerbund auf die Spur, dessen Mitglieder im Dienste der Forschung Studenten ermorden. Erneut wird Potente mit dem Deutschen Filmpreis geehrt.
Liebesfilm mit Benno Fürmann
Im Jahr 2000 steht Potente auch wieder für Tom Tykwer vor der Kamera - diesmal für die Liebesgeschichte "Der Krieger und die Kaiserin". Darin müssen sich die Psychiatrieschwester Sissi (Potente) und der Ex-Soldat Bodo (Benno Fürmann) gegenseitig retten, bevor sie zu sich selbst und zu ihrer Liebe finden. Auch dieser Film wird von den Kritikern hoch gelobt.
Hollywood-Debüt mit Johnny Depp
Ihr Erfolg mit "Lola rennt" macht die Deutsche auch für Hollywood interessant. 2001 ist Franka Potente in der Literaturverfilmung "Blow" (Ted Demme) um den Drogendealer George Jung (Johnny Depp) zu sehen. Potente spielt Jungs erste Liebe und schmuggelt für ihn als Stewardess Rauschgift. Zwar stirbt sie nach 30 Filmminuten an Krebs - aber für Potente haben sie gereicht, um Hollywood zu überzeugen.
Unterstützerin von Jason Bourne
Im darauffolgenden Jahr spielt Franka Potente die Hauptrolle neben Matt Damon in "Die Bourne Identität" (Doug Liman) - für sie der Durchbruch in den USA. Als dessen forsche Partnerin hilft sie dem unter Amnesie leidenden CIA-Agenten, seine letzten Erinnerungen wieder zu erlangen.
Der Erfolg flaut ab
In den Jahren nach "Blow" oder "Die Bourne Identität" gelingt es Potente nicht, an bisherige Erfolge anzuknüpfen. Bis Ende der 2000er Jahre tritt sie nurmehr in wenig beachteten Filmen auf. Unter anderem spielt sie in dem Horrorstreifen "Creep" (Christopher Smith, 2004) eine Modelagentin, die eine Nacht lang mit einem aggressiven Killer in einer Londoner U-Bahn-Station eingesperrt ist.
Viele Talente
Mit "Der die Tollkirsche ausgräbt" gibt Potente 2005 ihr Regiedebüt. Auch das Drehbuch stammt von ihr. Es handelt sich um einen Stummfilm, in dem ein Punk im Jahr 1918 landet. Dabei wagt sie eine Mischung aus verschiedenen Genres und Zeitebenen. Das Foto zeigt Potente am Filmset mit Schauspieler Max Urlach. Auch ein neues Drehbuch ist bereits geschrieben - "eine moderne Underdog-Geschichte".