Die Umweltministerin macht ernst
15. September 2004Bonn, 14.9.2004, DW-Radio / Kroatisch, Gordana Simonovic
Mit dem Abriss zweier illegal errichteter Objekte in Makarska hat das kroatische Umwelt- und Bauministerium seine Bemühungen fortgeführt, Ordnung in die illegale Bautätigkeit zu bringen, die sich wie ein schnell wucherndes Geschwür in ganz Kroatien ausbreitet. Der Abriss erfolgt im Anschluss an eine Ankündigung von Ministerin Marina Matulovic-Dropulic, dass man alle illegal errichteten Gebäude längs der Adriaküste entweder - in den Fällen, wo es in Einklang mit der Umwelt und den Bebauungsplänen möglich sei - legalisieren oder andernfalls abreißen werde.
Die Ministerin kündigte in einem Briefing für Journalisten an, dass Anfang Oktober das illegal errichtete Haus des Zupan Ivan Jakovcic (Bezirksvorsteher, MD) im Dorf Sveti Juraj bei Groznjana abgerissen werde. Denn es sei unmoralisch, so Frau Matulic-Dropulic, irgendein Haus in Istrien abzureißen, bevor nicht das illegale Bauen des Zupan sanktioniert worden sei. Und ohne Rücksicht auf die Resultate des Pilot-Programms der Errichtung eines Windkraftwerkes auf Pag werde es auch keine weiteren Genehmigungen für derartige Projekte am Meer geben. Diese könnten außerhalb des geschützten Küstenstreifens, also einen Kilometer vom Strand entfernt, errichtet werden, so die Ministerin weiter. Sie wiederholte auch, dass in Ufernähe und auf den Inseln keine neuen Steinbrüche eröffnet werden dürften. In Kürze werde ein Studie durchgeführt, wie viele Steinbrüche in Kroatien tatsächlich gebraucht würden.
Die Umwelt- und Bauministerin hat auch eine Anweisung an die Gemeinden und Städte auf den Weg gebracht, in der sie sie daran erinnert, dass illegal errichtete Gebäude nicht an die kommunale Infrastruktur angeschlossen werden dürfen. Daneben verwies sie auch darauf, dass die kommunalen Unternehmen und nicht die Bürger verpflichtet seien zu wissen, ob ein Inspektionsverfahren für das Objekt, das sie an die kommunale Infrastruktur anschließen wollten, anhängig sei. (Übersetzt von Bettina Burkart) (fp)