Die Schifffahrtskrise - erklärt mit Lego
Bankrotte Großreedereien, leere Containerschiffe, eingebrochene Frachtpreise - das Geschäft auf den Ozeanen liegt brach, und das seit Jahren. Wie ist es eigentlich dazu gekommen? Wir erklären es, mit bunten Steinen.
Volle Kraft voraus
Peter Hansen ist Reeder aus Hamburg, seine Firma heißt Hansen Logistics. Mit seinem kleinen Containerschiff schippert er für seine Kunden Waren über die Ozeane. Auf jeder Fahrt ist der gesamte Frachtraum ausgebucht und Peter Hansen bekommt viel Geld für jeden Container an Bord. Kurz gesagt: Das Geschäft läuft richtig gut.
Ein neuer Kahn soll her
Die Geschäfte laufen sogar so gut, dass Peter Hansen ein zweites, größeres Schiff bauen lässt. Der Seehandel wächst immer weiter und mit mehr Frachtraum kann er mehr Geld machen, denkt sich der Reeder.
Der Wind dreht sich
Doch plötzlich bricht eine große Wirtschaftskrise aus, der Handel knickt weltweit ein - auch auf See. Peter Hansens Schiff ist kaum noch beladen. Frachtraum gibt es im Übermaß, aber nur wenig Ladung. Deswegen zahlen Peter Hansens Kunden nur noch läppische Preise pro Container an Bord. Peter Hansen macht Minus.
Kein Geld mehr
Die Preise für den Containertransport - die Frachtraten - sinken immer weiter. Gleichzeitig aber läuft das neue Schiff vom Stapel. Das frisst zusätzlich Geld. Peter Hansen steht das Wasser bis zum Hals. Er bittet die Bank um einen Kredit - doch der ist das Risiko zu hoch. Mit Schifffahrt lässt sich momentan eben kaum Geld verdienen...
Verankert im Ozean
Peter Hansen bekommt kaum noch Aufträge, sein altes Schiff braucht er eigentlich nicht mehr. Kaufen will es aber niemand. Er parkt es deswegen auf hoher See und hofft, dass sich die Lage wieder bessert. Das spart etwas Geld, aber trotzdem kostet ihn das Schiff noch: Die Crew muss weiter bezahlt, die Maschinen regelmäßig gewartet werden...
Ein einziger Trümmerhaufen
Schweren Herzens entscheidet sich Peter Hansen schließlich, sein altes Schiff zu verschrotten. So kostet es ihn wenigstens kein Geld mehr. Noch immer bekommt der Hamburger kaum Aufträge und wenn doch, dann sind sie noch immer schlecht bezahlt. Hansen Logistics steht kurz vor der Pleite - einen großen Konkurrenten hat es schon erwischt.
Ein Rettungsring?
Doch noch gibt Peter Hansen nicht auf: Er schließt sich mit anderen Reedern zusammen. Die Allianz plant ihre Routen gemeinsam und teilt Frachtraum, wo es möglich ist. Das spart Geld. Und langsam gibt es auch wieder mehr Transportaufträge. Vielleicht geht Hansen Logistics also doch nicht unter.