Die Renaissance des Berliner Westens
Rund um den Bahnhof Zoo wird investiert und gebaut. Mehr als 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die City West wieder Anziehungspunkt und lockt mit zahlreichen Shopping- und Ausgehmöglichkeiten.
City West
In den Jahren vor dem Mauerfall war die Gegend am Breitscheidplatz das kulturelle Zentrum Westberlins. Nach der Wende zog es Kreative und Touristen in den Berliner Osten - die City West geriet zunehmend in Vergessenheit. Nach intensiven Baumaßnahmen pulsiert nun wieder das Nachtleben und angesagte Geschäfte laden zum Shoppen ein.
Bikini-Haus
Das Bikini-Haus an der Budapester Straße gehört zu den neuen aufregenden Gebäuden. Nach jahrelanger Renovierung wurde der 50er-Jahre-Bau im April 2014 wiedereröffnet. Namensgebend für den langgezogenen Flachbau war eine unbebaute Zwischenetage, die an die damals neue Badebekleidung erinnerte. Bei der Neugestaltung wurden diese architektonischen Besonderheiten mit modernen Elementen ergänzt.
Metropolenfeeling
Mit einem unkonventionellen Konzept setzt sich die neue Mall deutlich vom verstaubten Image ihrer Vorgängerin ab. So beherbergt das Bikini-Haus heute neben Boutiquen und gastronomischen Angeboten auch Ausstellungsflächen für unbekannte Modelabels und das angegliederte Designerhotel 25hours. Und von der Monkey Bar im 10. Stock haben Besucher den besten Blick auf das Affenhaus des benachbarten Zoos.
Zoo Palast
Direkt neben dem Bikini-Haus funkelt das frisch sanierte Traditionskino Zoo Palast. Seit 1957 war es Hauptaustragungsort der Berlinale, bis der Betrieb 2010 schloss. Drei Jahre lang wurden die opulenten Säle renoviert und um fünf Spielstätten erweitert. Nach der Neueröffnung ließen die Stars nicht lange auf sich warten. Seit 2014 ist der Zoo Palast wieder fester Bestandteil des Filmfestivals.
Zoofenster
Markante Neubauten sind zur Silhouette der City West hinzugekommen. Im Zentrum steht das 118 Meter hohe Zoofenster. Seinen Namen verdankt der Wolkenkratzer der komplett verglasten, oberen Etagenfront. Den größten Teil des Gebäudes nehmen Büros ein. Als bekannt wurde, dass auch das Fünfsternehotel Waldorf Astoria plant hier einzuziehen, löste das einen wahren Investitions-Boom in der City West aus.
Neues Kranzler Eck
Bereits zur Jahrtausendwende erhielt die City West mit dem Neuen Kranzler Eck ein zukunftsweisendes Gebäude. Die Stadt entschied sich bewusst für diese architektonische Zäsur, aus Angst das Einkaufsviertel könne mit der Wiedervereinigung ins Hintertreffen geraten. Neben dem Café Kranzler entstand am Kurfürstendamm das 16-stöckige Hochhaus mit der charakteristischen, spitz zulaufenden Glasfassade.
Kaufhaus Des Westens
Luxus hat eine lange Tradition in Westberlin und nicht nur am Einkaufsboulevard Kurfürstendamm finden sich die passenden Anlaufstellen. Seit 1907 ist das Kaufhaus des Westens am Wittenbergplatz eine Berliner Institution. Mit über 60.000 Quadratmetern ist es nach Harrods in London das größte Warenhaus Europas. Ein besonderes Highlight und weltbekannt ist die Feinkostabteilung im 6. Stock.
Bahnhof Zoologischer Garten
Auch der benachbarte Bahnhof soll sich den neuen Gegebenheiten in der City West anpassen. Der von Drogenkriminalität und Obdachlosigkeit geprägte Verkehrsknotenpunkt soll offener und freundlicher gestaltet werden. Den Startschuss bildet die Renovierung der seit 2006 verwaisten Zoo-Terassen am Bahnhofsvorplatz. Bis 2020 sollen allein in dieses Projekt fünf Millionen Euro investiert werden.
Upper West
Mit Hochdruck wird zurzeit noch an dem neuen Wahrzeichen der City West gearbeitet. Das Upper West, ein 118 Meter hoher Turm mit futuristischer Metallfassade, soll das Stadtbild des Bezirks maßgeblich beeinflussen. Im obersten Stockwerk entsteht eine Skybar. Von dort können Gäste in Zukunft bei einem Cocktail den Blick über das neue West Berlin schweifen lassen.