Die Olympischen Spiele im Kino
Wie derzeit in Tokio bringen die Olympischen Spiele Helden hervor - eine perfekte Grundlage für Verfilmungen. Die sind mal komödiantisch, mal dramatisch.
Zeit für Legenden (2016)
"Zeit für Legenden" erzählt die Geschichte des Leichtathleten Jesse Owens, der bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Goldmedaillen im 100- und 200-Meter-Sprint sowie im Staffellauf und Weitsprung gewann und damit zum Symbol gegen die Rassenlehre der Nazis wurde. Im englischsprachigen Original trägt der Film den doppeldeutigen Titel "Race", was sowohl "Rennen" als auch "Rasse" bedeutet.
Cool Runnings (1993)
Heldengeschichten sind umso besser, wenn sie aus der Realität stammen. Zwar sind die Figuren der Komödie "Cool Runnings" fiktiv, der Film basiert aber auf der Geschichte der ersten Bobmannschaft Jamaikas. Sie trat bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary an und symbolisierte die olympische Idee: Dabei sein ist alles. Sowohl im Zweier- als auch im Viererbob landete das Team weit hinten.
Eddie the Eagle (2016)
Wie die Jamaikaner nahm auch der britische Skispringer Michael Edwards alias Eddie the Eagle in Calgary teil - und wurde sportlich ebenso belächelt. Er landete in den Wettbewerben jeweils auf dem letzten Platz, eroberte aber die Herzen der Fans. Wegen seiner Weitsichtigkeit trug Edwards bei den Sprüngen dicke Brillengläser, die häufig beschlugen. Taron Egerton verkörperte ihn in der Verfilmung.
I, Tonya (2017)
Verfilmungen wahrer Olympia-Begebenheiten sind oft komödiantisch angelegt. Dabei war die reale Vorlage von "I, Tonya" alles andere als lustig: Der Ehemann der Eisläuferin Tonya Harding beauftragte 1994 ein Attentat auf ihre Kontrahentin Nancy Kerrigan. Beide konnten einen Monat später an den Winterspielen in Lillehammer teilnehmen, kurz darauf wurde Harding lebenslang gesperrt.
Olympia (1938)
Ganz und gar ernst gemeint war der zweiteilige Propaganda-Dokumentarfilm "Olympia" der Regisseurin Leni Riefenstahl über die Spiele 1936. Für seine Ästhetik und den Einsatz neuer Technologien international gelobt, wurden Sportler anderer Hautfarbe nur gezeigt, wenn es sich nicht vermeiden ließ - wie etwa bei Jesse Owens. Kritisiert wurde auch der faschistische Körperkult.
Die Stunde des Siegers (1981)
"Die Stunde des Siegers" handelt von zwei britischen Leichtathleten, die 1924 an der Olympiade teilnahmen und deren jüdischer und katholischer Glaube sie in der Vorbereitung vor Herausforderungen stellte. Dafür gab es 1982 den Oscar als Bester Film. Vangelis' Titelmelodie "Chariots of Fire" untermalt bis heute Filmszenen, in denen zwei Menschen an einem Strand in Zeitlupe aufeinander zulaufen.
München (2005)
Steven Spielbergs "München" spielt nach den Olympischen Spielen 1972, bei denen palästinensische Terroristen einen Anschlag auf die israelische Mannschaft verübten und elf Geiseln sowie einen Polizisten töteten. Israels Geheimdienst bildete daraufhin eine Spezialeinheit, um Täter und Drahtzieher zu töten. Dabei kamen auch Passanten ums Leben. Spielberg vermischte historische und fiktive Personen.
Foxcatcher (2014)
Steve Carell (r.) mal ganz ernst: Er verkörpert die reale Figur des Multimillionärs John E. du Pont, der ein Trainingscamp für Sportler und Olympioniken errichtete. Dort trainierten auch die Ringer-Brüder Mark und David Schultz (Channing Tatum und Mark Ruffalo), die 1984 bereits olympisches Gold gewonnen hatten. Der Mäzen erschoss David Schultz 1996, vermutlich infolge paranoider Schizophrenie.