Die nomadischen Fulani im Kampf um Land und Wasser
Das Klima wird trockener und das Land knapper. Die Folge: Konflikte zwischen den nomadischen Fulani und sesshaften Farmern in Westafrika nehmen zu.
Das Hirtenvolk Fulani
Die Fulani (auch Fulbe oder Peul genannt), sind eines der letzten großen nomadisch lebenden Hirtenvölker. In 15 Ländern Westafrikas, von Mali bis Nigeria, ziehen die rund 35 Millionen Fulanis mit ihren Familien und Herden umher. Nun sind die Ressourcen und das fruchtbare Land knapp, seit 2015 spitzen sich die Konflikte zwischen den Fulani und sesshaften Bauern zu.
Die Kuh im Mittelpunkt
Milch direkt von der Kuh – die Fulani leben ein Leben, so ursprünglich wie man es sich nur vorstellen kann. Gemeinsam mit den Herden wandern sie umher auf der Suche nach Wasserquellen und fruchtbarem Boden. Im Vordergrund: Die Kühe. Der wohl behütete Mittelpunkt der Fulani-Familien.
Die Herde = das Sparkonto
Lange war die Herde das Wertvollste was die Fulanis an Vermögen besaßen. Immer noch sind die Kühe wichtige Nahrungsquellen, gute Beschützer und treue Begleiter. Doch die Zeiten haben sich geändert: Früher wurde eine große Herde mit Reichtum assoziiert, heute brauchen die Hirten das Vieh zum bloßen Überleben.
Konflikt Klimawandel
Das Land ist nicht mehr so fruchtbar, das Wasser wird knapp – der Kampf um die Ressourcen hat längst begonnen. Die Auseinandersetzung fechten die nomadischen Fulani gegen die sesshaften Bauern Westafrikas aus. Die UN gab bekannt, dass dem bewaffneten Konflikt im vergangenen Jahr mindestens 500 Zivilisten zum Opfer gefallen sind.
Ausweitung des Konflikts
Auch eine UN-Mission von 11.000 Soldaten kann die Gewalt nicht stoppen. Die Schuld wird meistens den Fulani, vom nigerianische Fernsehen als "Terroristen" betitelt, in die Schuhe geschoben. Der Oberste Vorsteher eines Hirtenverbandes erklärt, warum den Fulani keine Stimme gegeben wird: sie werden als arm und ungebildet abgestempelt - deshalb seien sie bei Gewalt oft die Schuldigen.
Was tut die Regierung?
Als Reaktion auf die Konflikte, denkt die Regierung über Konzepte nach, die die Viehzucht ankurbeln und die Spannungen im Land lindern können. Eine Möglichkeit wären sogenannte "Viehkolonien". Dort sollen die Hirten Weiden für das Vieh und Anschluss an medizinische Versorgung vorfinden. Das Problem: Der hohe Kostenaufwand und der Unwille nigerianischer Bundesstaaten, ihr Land dafür herzugeben.