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Die "Nachtwölfe" sind da

3. Mai 2015

Eigentlich sind sie unerwünscht, kommen aber trotzdem. Nach einer tagelangen Odyssee durch Europa sind die ersten "Nachtwölfe" in Deutschland eingetroffen. Ziel der russischen Motorrad-Gang ist Berlin.

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"Nachtwölfe"-Präsident Alexander Saldostanow (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/RIA Novosti

Trotz annullierter Visa und Kritik in Europa sind sie nun also da. Rund eine Woche nach dem Start ihrer umstrittenen "Siegestour" sind Mitglieder des russischen Motorradclubs "Nachtwölfe" mit ihren Maschinen in Deutschland eingereist. Eine kleine Gruppe passierte am Sonntagabend den deutsch-österreichischen Grenzübergang Bad Reichenhall, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord bestätigte. Es handle sich um "grob geschätzt zehn Personen".

Die Tour der kremlnahen Gruppe aus Anlass des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs war am 25. April in Moskau gestartet und soll am 9. Mai in Berlin enden. Russland begeht dann den Tag des Sieges über Hitlerdeutschland. Zwischenziel der Rocker ist München. "Nachtwolf" Alexander Schapowalow sagte dem russischen Sender Goworit Moskwa, die Gruppe wolle am Montag die Gedenkstätte im früheren KZ Dachau besuchen.

Putins Freunde

"Nachtwölfe"-Präsident Alexander Saldostanow (Artikelbild) ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet. Die Gruppe ist im Westen auch deshalb umstritten, weil sie die Position prorussischer Kräfte im Ukraine-Krieg massiv unterstützt. Polen hatte "Nachtwölfen" an der Grenze die Einreise verweigert. Deutschland hatte die Visa einiger Biker annulliert, mindestens drei Rocker wurden am Flughafen in Berlin-Schönefeld abgewiesen. Russland protestierte dagegen und forderte von der Bundesregierung eine Erklärung.

Russische Nationalisten auf amerikanischem Schwermetall (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/APA

Dank offener Grenzen in der EU waren einige Rocker von der Slowakei aus nach Österreich gefahren. In Wien waren am Samstag Mitglieder der "Nachtwölfe" von rund 500 Sympathisanten und Schaulustigen empfangen worden: Neben Vertretern der russischen Botschaft waren auch in der Alpenrepublik lebende Russen, Russland-Sympathisanten, Friedensaktivisten, Bikerkollegen und zahlreiche Touristen dabei. Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA bestand die aus der Slowakei ankommende Gruppe aus zwei russischen Staatsbürgern und etwa 20 Sympathisanten. Gemeinsam mit dem russischen Botschafter legten sie einen Kranz vor dem Wiener Heldendenkmal der Roten Armee nieder.

rb/se (dpa)