Die Macht der orangefarbenen Westen
Ein harter Warnstreik hat am Montagmorgen Millionen Bahnkunden in ganz Deutschland getroffen. Die Bahn stellte den Fernverkehr bundesweit ein. Inzwischen rollen die Züge wieder. Der Ärger ist noch nicht verflogen.
Eine Warnung, die es in sich hat
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte nach abgebrochenen Tarifgesprächen für Montagmorgen zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Ihre Mitglieder mit den orangefarbenen Westen waren, wie hier am Kölner Hauptbahnhof, vielerorts präsent.
Über allen Gleisen war Ruh
Der Berliner Hauptbahnhof zwischen fünf und neun Uhr morgens: Für gewöhnlich ein Wimmelbild hektischen Treibens. Nicht so an diesem Montagmorgen. Doch Freude wollte unter den stressgeplagten Pendlern über die neue Ruhe und Übersichtlichkeit nicht aufkommen.
"Bitte Tram nutzen"
Die Streikenden sind schuld! So lautet die Botschaft auf der Anzeigetafel der Berliner S-Bahn. Immerhin, die Passagiere können auf Bus, U-Bahn oder Straßenbahn ausweichen...Ein kleiner Trost für alle, die umsonst auf den zugigen Bahnsteigen warten.
Und sie fährt doch!
Dort, wo S-Bahnen fuhren, wie hier in München, war das Gedränge groß, und die Chance auf einen Platz an Bord klein. So auch im Gebiet Köln-Bonn - wie der Autor dieser Zeilen am frühen Morgen erfahren musste.
Stresstest für Service-Mitarbeiter
Überbringer einer schlechten Nachricht mussten in der Antike und im Mittelalter um ihr Leben fürchten. Die Mitarbeiter der Bahn sahen sich drängenden Fragen und Beschwerden ausgesetzt, wie hier am Bahnhof Düsseldorf. Denn offenbar streikten auch die IT-Systeme der Bahn, darunter die Webseite der Bahn und die DB-App.
Der letzte Tango
Gestrandet: Ein Akkordeonspieler vertreibt sich die Zeit mit melancholischen Melodien auf dem Bahnsteig in Köln. Mittlerweile rollen die Züge wieder, und die Melancholie ist verflogen. Der hektische Alltag ist zurück - bis zum nächsten Warnstreik.