1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Die Kurse steigen weiter

Thomas Kirschning19. November 2001

Die deutschen Aktien haben am Montag im Handelsverlauf weiter zugelegt. Der Deutsche Aktienindex DAX gewann bis zum Mittag 1,6 Prozent oder 80 Punkte auf 5143 Zähler.

https://p.dw.com/p/1O9L
Gute Stimmung auf dem Frankfurter ParkettBild: DW

Die deutschen Aktien haben am Montag im Handelsverlauf weiter zugelegt. Der Deutsche Aktienindex DAX gewann bis zum Mittag 1,6 Prozent oder 80 Punkte auf 5143. Am Neuen Markt kletterte der NEMAX 50 um 5,1 Prozent oder 64 Punkte auf 1313.

Die unverändert gute Stimmung der vergangenen Tage habe sich am Montag am deutschen Aktienmarkt fortgesetzt und erneut zu einer festen Tendenz geführt, hieß es auf dem Parkett. Investoren hoffen Händlern zufolge weiterhin darauf, dass sich die konjunkturelle Lage im kommenden Jahr verbessern würde. Aktienhändler verwiesen auf reichlich Liquidität im Markt, die angelegt werden müsse. 'Die Leute haben Angst, bei einer Rally nicht dabei zu sein, kaufen jetzt nach und treiben dadurch die Kurse weiter hoch.'

So notierten die Aktien von Siemens 1,2 Prozent höher, obwohl die US-Tochter eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2000/2001 einen Milliardenverlust verzeichnet hat.

Die Aktie der Deutschen Lufthansa hat am Montagvormittag die Gewinnerliste angeführt. Das Papier kletterte um 3,5 Prozent. Am Markt werde spekuliert, dass sich die Fluggesellschaft mit der Gewerkschaft ver.di geeinigt habe, begründeten Händler den Kursgewinn. Eine Pressesprecherin der Lufthansa erklärte jedoch, es gebe noch keine Einigung. Am Wochenende waren die Verhandlungen mit ver.di über einen Lohnverzicht des Boden- und Kabinenpersonals ohne Ergebnis abgebrochen.

Der Titel der Post verbilligte sich um ein Prozent. Der Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel habe in einem Zeitungsinterview eine versteckte Gewinnwarnung abgegeben, sagte ein Händler. Der Konzernchef habe darauf hingewiesen, dass die Terroranschläge vom 11. September in New York und die Folgen auch das Geschäft des Gelben Riesen berührten.

Der gegenwärtige Zinssatz der Europäischen Zentralbank steht nach Meinung von Bundesbankpräsident Ernst Welteke einem stärkeren wirtschaftlichen Wachstum und einer höheren Beschäftigung in Europa nicht im Weg. Wie Welteke in einem Interview der Tageszeitung 'Handelsblatt' (Montagsausgabe) erklärte, seien die Realzinsen, auf die es bei Investitionsentscheidungen ankomme, im historischen Vergleich niedrig. Wie Welteke weiter erklärte, rechnet er mit einem Wiederaufleben der Weltwirtschaft im Frühjahr kommenden Jahres. Die Fundamentaldaten der Wirtschaft seien nicht schlecht. So sei etwa die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte in Europa in den letzten Jahren vorangeschritten. 'Die Preisentwicklung geht zurück. Das führt dazu, dass die Nachfrage steigt', fügte Welteke an. Zudem solle die niedrige Inflationsrate es den Tarifparteien ermöglichen, moderate Tarifabschlüsse zu finden.

Hoffnungen auf eine mögliche Konjunkturerholung in den USA und günstige Wechselkurse haben Händlern zufolge die asiatischen Börsen am Montag beflügelt. Die asiatische Leitbörse in Tokio hat am Montag fest geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte notierte am Handelsende einen Gewinn von 78,85 Punkten oder 0,7 Prozent und ging beim Stand von 10 727,94 Punkten aus dem Markt.

Von der aktuellen Schwäche des japanischen Yen zum Dollar profitierten nach Händler-Angaben vor allem die Aktien exportorientierter Technologiefirmen und Automobilkonzerne. Die Aktien des Chip- und Elektronikgeräteherstellers Toshiba stiegen im Handelsverlauf knapp drei Prozent, die Papiere von Fujitsu gewannen 4,32 Prozent hinzu. Die Aktien des Autoherstellers Toyota notierten am Montag zwischenzeitlich mit mehr als sechs Prozent im Plus.

Japans wirtschaftliche Verfassung wird nach Einschätzung der Zentralbank immer ernster. In ihrem am Montag vorgelegten Bericht für Oktober korrigierte die Bank von Japan ihre Einschätzung der ökonomischen Lage im nunmehr sechsten Monat hintereinander nach unten. Der wirtschaftliche Anpassungsprozess verschärfe sich. Die deutlichen Produktionsrückgänge belasteten die Lage am Arbeitsmarkt und die Einkommensverhältnisse der Haushalte. Der Konsum trägt in Japan zu 55 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.

Die laufenden Notierungen von 12.15 Ortszeit Frankfurt wie immer in Euro und ohne Gewähr:

Wertpapier Kurs Veränderung

Adidas 74,30 1,62
Allianz 264,90 4,85
BASF 42,86 0,85
Bayer 37,83 1,26
Hypovereinsbank 39,05 1,06
BMW 38,95 0,10
Commerzbank 21,32 0,42
DaimlerChrysler 46,95 1,95
Degussa AG 27,78 0,43
Deutsche Bank 75,09 0,51
Deutsche Post 15,87 -0,16
Deutsche Telekom 20,35 0,36
E.ON 58,58 -0,12
Epcos 64,16 1,57
Fresenius 69,44 1,38
Henkel 65,65 -0,55
Infineon 23,13 -0,02
Linde 46,50 0,76
Lufthansa 16,07 0,54
MAN 24,20 0,08
Metro 38,48 1,06
MLP 87,68 3,25
Münchner Rück 303,11 4,31
Preussag 30,54 0,53
RWE 43,20 0,44
SAP 129,11 2,99
Schering 59,95 0,15
Siemens 68,83 0,83
Thyssen-Krupp 15,53 0,16
Volkswagen 50,11 -0,01