Die historischen Kulturstätten des Iran
Der Iran gilt kulturhistorisch als Wiege der Menschheit. Von der Bronzezeit über die Antike bis hin zu den Schah-Dynastien und der Islamischen Republik spiegelt sich die Geschichte des Landes in seinen Kulturdenkmälern.
Persepolis
Die Ruinenstadt im Süden des Landes, 520 v. Chr. unter den Achämeniden gegründet, war eine der Hauptstädte des antiken Perserreichs, das in der Folge seine größte Ausdehnung erfuhr. 330 v. Chr. beendete Alexander der Große die Herrschaft der Achämeniden und ließ Persepolis 321 v. Chr. niederbrennen. Noch heute sind hier imposante Überreste von Palästen, Mausoleen, Säulen und Reliefs zu bewundern.
Die Ruinenstadt Tschoga Zanbil
König Untaš-Napiriša, Herrscher des Reiches von Elam, baute Tschoga Zanbil im 13. Jahrhundert v. Chr. Die Elamiter lagen im ständigen Clinch mit den benachbarten Mächten Mesopotamiens, daher fiel die Residenzstadt äußerst wehrhaft aus. In der Mitte befinden sich die Überreste des ältesten religiösen Gebäudes des Iran. Der gigantische Tempelturm war einmal 52 Meter hoch und hatte fünf Stockwerke.
Pasargadae
Die altpersische Residenzstadt Pasargadae liegt nordöstlich von Schiras und wurde von König Kyros II. im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Sie war die erste Residenz des Perserreichs unter den Achämeniden. Die Stadt verfügte über ein ausgeklügeltes unterirdisches Bewässerungssystem. Daneben finden sich hier auch prähistorische Monumente. Auf dem Bild ist das Grabmal Kyros des II. zu sehen.
Das Kloster Sankt Thaddäus
Das ehemalige armenische Kloster liegt in der Provinz West-Aserbaidschan. Im Volksmund wird es "Schwarze Kirche" genannt. Die armenischen Christen gehen davon aus, dass es im Jahre 66 von Judas Thaddäus als erste Kirche der Welt gegründet wurde. Einmal im Jahr findet hier eine Messe anlässlich einer großen Wallfahrt statt, die von Armeniern aus dem Iran und seinen Nachbarländern besucht wird.
Der historische Basar in Tabris
Tabris, an der historischen Seidenstraße gelegen, war lange eine der wichtigsten Städte Persiens. Der Basar war nicht nur ein Handelsplatz, sondern beinhaltete religiöse und Bildungseinrichtungen. Seine Blütezeit erlebte er im 13. Jahrhundert, als Tabris Hauptstadt des Safawidenreichs war. Später regierten die Safawiden in ganz Persien und etablierten den schiitischen Islam als Staatsreligion.
Das Ensemble Scheich Safi ad-Din Khanegah in Ardabil
Safi ad-Din war Poet und Mystiker und der Namensgeber der Dynastie der Safawiden. Der gleichnamige architektonische Komplex, seit 2010 UNESCO-Weltkulturerbe, besteht aus einem ehemaligen Sufi-Zentrum und dem Grabmal des Scheichs. Er hatte hier das erste Sufi-"Kloster" der Region Aserbaidschan gegründet und hier auch mit seiner Familie gewohnt. Später wurde es für die Safawiden zum Grabheiligtum.
Die Altstadt von Yazd
Yazd liegt ziemlich genau in der geographischen Mitte des Iran. Im dritten Jahrtausend v. Chr. entstand die Stadt in einer Oase zwischen der Salzwüste Kawir und der Lut-Wüste. Sie ist das Zentrum der zoroastrischen Religion und beherbergt zahlreiche Feuertempel. Für die Wasserversorgung entstand ein besonderes System aus Wasserkanälen und -röhren, sogenannte Qanate, zur Kühlung dienten Windtürme.
Der Feuertempel in Yazd
Für die zoroastrische Religion ist das Feuer das wichtigste der vier Elemente und der Feuertempel sein Hort. Die zoroastrische Glaubensgemeinschaft nutzt ihn jedoch nicht als Bethaus im klassischen Sinne, sondern als Ort der Zusammenkunft und des Austauschs, der Andacht und Erinnerung. Der Zoroastrismus hatte seine große Blütezeit zwischen dem 2. und 7. Jahrhundert n. Chr.
Die Persischen Gärten
Die Persischen Gärten waren Lustgärten, die im Mittelalter und der Neuzeit entstanden. Sie lagen normalerweise an einem Wasserlauf, waren von hohen Mauern umgeben und beinhalteten einen Sommerpalast und ein Wasserbecken. Die Gartengestaltung bildete einen wesentlichen Bestandteil der persischen Kultur. Das altpersische Wort für Garten, Paradaidha, wurde als "Paradies" in viele Sprachen entlehnt.
Die Si-o-se Pol in Isfahan
Die Si-o-se Pol ist eine von elf Brücken über den Zayandeh und besteht aus 33 Bögen. Das zweistöckige Viadukt wurde in der Safawiden-Zeit im frühen 16. Jahrhundert erbaut. Überdachte Arkaden fassen auf beiden Seiten den Hauptverkehrsweg ein, zu den Promenaden längs der Brücke führen breite Treppen. In mehreren überdachten Teehäusern auf der Brücke kann man Tee trinken und Wasserpfeife rauchen.
Der Golestan-Palast in Teheran
Der ehemalige Regierungspalast der Kadscharen wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet. Bis zur Islamischen Revolution war er offizieller Sitz des persischen Monarchen. Zwischen 1925 und 1945 wurde ein großer Teil des Palastes abgerissen, um Platz für neue Gebäude zu schaffen. Heute ist das Gebäude ein historisches Museum und seit 2013 eine der Weltkulturerbestätten der UNESCO im Iran.
Der Freiheitsturm in Teheran
Der 45 Meter hohe Azadi Tower ("Freiheitsturm") ist das Wahrzeichen des modernen Teheran. Er wurde zwischen 1969 und 1971 anlässlich des 2500-jährigen Jubiläums der iranischen Monarchie erbaut. Damals hieß er noch "Shahyad" ("Denkmal der Schahs"). Das architektonische Meisterwerk ist mit über 25.000 weißen Marmorsteinen bedeckt und verbindet den islamischen und den sassanidischen Architekturstil.