Die Formel-1-Teams der Saison 2016
Am 20. März startet die Formel 1 in die neue Saison. Wird Mercedes wieder das dominante Team sein, oder schafft es Sebastian Vettel im Ferrari, den Silberpfeilen Paroli zu bieten? Wer fährt für die anderen Rennställe?
Ferrari will die Silberpfeile angreifen
"Wir wollen an Mercedes vorbei", fordert Ferrari-Teamchef Arrivabene. 2015 gewannen die "Roten" drei Grand Prix und fuhren konstant in die Punkte, wurden in der Konstrukteurswertung aber mit fast 300 Zählern Rückstand weit abgeschlagen "nur" Zweiter. Um in diesem Jahr wirklich ran zu kommen, muss der neue Motor die Erwartungen erfüllen - den passenden Fahrer für den großen Erfolg hat Ferrari.
Vettel kann Geschichte schreiben
Sebastian Vettel könnte Mercedes gefährlich werden. Seine drei Siege im vergangenen Jahr ließen aufhorchen, letztlich fuhr Vettel den Silberpfeilen aber hinterher. Und diesmal? Vettel ist heiß auf weitere Erfolge. Wird er Weltmeister, ist es sein fünfter Titel. Dazu würde er Michael Schumacher übertreffen, der erst im fünften Ferrari-Jahr die WM gewann. Das zweite Cockpit besetzt Kimi Räikkönen.
Hattrick für den Branchenprimus?
Seit zwei Jahren ist Mercedes das Nonplusultra in der Formel 1. Am Auto mussten nur Details verändert werden, mit Titelverteidiger Lewis Hamilton und Herausforderer Nico Rosberg hat Mercedes zudem das stärkste Fahrer-Duo. Der nächste WM-Titel wäre keine Überraschung. Spannend könnte es allerdings dann werden, wenn beide Piloten gleichberechtigt um die WM-Punkte fahren dürften.
Die Besten vom Rest
Hinter Silber und Rot könnte Williams wieder eine gute Rolle spielen und Platz drei der Vorsaison wiederholen. Aber schaffen die Briten auch mal einen Sieg? Wenn alles passt und der Rennstall auf Risiko setzt, statt auf eine vorsichtige Strategie, könnte es klappen. Auf Dauer aber eher nicht: Das Auto sowie die beiden Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas sind gut - herausragend aber nicht.
Gelbe Gefahr
Die Entscheidung fiel spät im Jahr 2015, aber sie fiel: Renault hat sich von Lotus getrennt und tritt in diesem Jahr wieder alleine als Werksteam an. Viel Zeit für umfassende Neuentwicklungen am Motor blieb den Franzosen nicht. Optisch macht der Renault aber schon mal einen hervorragenden Eindruck und erinnert stark an den knallgelben Lotus von 1987, den Formel-1-Legende Ayrton Senna lenkte.
Junge Wilde
Um den Erfolgsdruck zu mindern und Zeit zu gewinnen, Auto und Team weiterentwickeln zu können, setzt Renault erst einmal auf ein junges Fahrerduo. Der Däne Kevin Magnussen (2.v.l.) war vor zwei Jahren bereits Stammfahrer bei McLaren, verlor sein Cockpit aber 2015 wieder. Der Brite Joylon Palmer (2.v.r.) ist ein Formel-1-Neuling, bringt aber jahrelange Erfahrung aus der GP2-Serie mit.
Wohin geht die Reise?
2015 war für Red Bull ein Jahr zum Vergessen. Nur drei Podiumsplätze sprangen heraus, immer wieder hakte der Motor, die Aerodynamik war anfangs nicht top. Nachdem man sich im Winter eigentlich von Renault trennen wollte, geht es nun mangels Alternativen doch mit den Franzosen als Motorenlieferant weiter. Auch die Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat bleiben gleich. Kommt der Erfolg zurück?
Chance aufs Podium
Force India schafft es immer wieder, trotz eines kleinen Budgets ein gutes Auto auf die Reifen zu stellen. Mit Sergio Perez (r.) und Nico Hülkenberg (l.) sind auch zwei gute und mittlerweile erfahrene Piloten vorhanden. Die Inder werden daher wohl auch in diesem Jahr regelmäßig in die Punkte fahren. Vielleicht passt es ja in dem einen oder anderen Rennen so gut, dass sogar das Podium drin ist.
Es kann nur besser werden
Der Tiefpunkt war bei McLaren 2015 erreicht, als Fernando Alonso das Qualifying in Brasilien aus dem Campingstuhl verfolgte. Das Auto hatte mal wieder gestreikt. Und wenn der Wagen doch funktionierte, fuhren die McLaren nur hinterher. Das soll besser werden. Alonso und Jenson Button sind immerhin das erfahrendste Fahrerduo der Formel 1 - jetzt muss endlich auch mal die Technik Leistung bringen.
Rechnung mit vielen Unbekannten
2015 war Sauber nur in der zweiten Reihe unterwegs - in dieser Saison könnten sie auch von dort noch verdrängt werden. Beim Schweizer Team bleibt alles beim Alten: Marcus Ericsson und Felipe Nasr sitzen in den Cockpits, die Motoren kommen weiterhin von Ferrari. Sauber muss sich der Konkurrenz von Manor, Haas, Renault und McLaren erwehren. Wohlmöglich bleiben da nur die hinteren Plätze übrig.
Jede Menge Potenzial
Toro Rosso ist eigentlich das Junior-Team von Red Bull. Mittlerweile ist der Austausch zwischen den Mannschaften aber nicht mehr allzu groß und einiges hat sich geändert. Toro Rosso fährt in diesem Jahr mit einem Ferrari-Motor, der stärker zu sein scheint als das Renault-Aggregat von Red Bull. Möglich also, dass der "Nachwuchs", Max Verstappen und Carlos Sainz junior, die Red Bull übertölpelt.
Neuanfang mit Mercedes-Motor
Was im vergangenen Jahr noch als Marussia in Rot-Silber über die Strecke fuhr, ist jetzt rot-blau und heißt Manor. 2015 waren die Autos zwar zuverlässig und kamen häufig ins Ziel - allerdings konstant als Letzte. Neu ist in diesem Jahr der Mercedes-Motor. Für die Technik sind zwei ehemalige Ferrari-Mitarbeiter eingekauft worden. Und auch auf Fahrerseite gab es eine interessante Neuverpflichtung.
Babyface mit Benzin im Blut
Als amtierender DTM-Champion wechselt der deutsche Formel-1-Debütant Pascal Wehrlein in die Königsklasse. Der Motorendeal zwischen Manor und Mercedes mag dabei geholfen haben, da Wehrlein eine lange Mercedes-Vergangenheit besitzt. Der 21-Jährige ist ehrgeizig und ließ bei den Testfahrten zu Saisonbeginn bereits mit guten Zeiten aufhorchen. Im zweiten Cockpit sitzt der Indonesier Rio Haryanto.
Amerikaner mit italienischen Zutaten
Das Haas F1 Team startet als erster US-amerikanischer Rennstall seit 30 Jahren in der Königsklasse. Besitzer und Milliardär Gene Haas ist eine Größe im US-Rennsport und will das Formel-1-Fieber nun auch in den USA wecken. Mit Romain Grosjean und Esteban Gutierrez sitzen keine Neulinge in den Cockpits. Der Motor und das Getriebe kommt von Ferrari. Gute Voraussetzungen für ein gelungenes Debüt.