Die Formel-1-Saison 2013
Vettel, Vettel, immer wieder Vettel. Der Vierfach-Weltmeister überstrahlt alles, doch gab es auch andere Piloten, die auf sich aufmerksam machten. Wir blicken zurück auf das Jahr 2013 der Königsklasse des Motorsports.
Räikkönen mit bestem Start
Ganz anders als am Ende verläuft das Formel-1-Jahr zum Auftakt: Vettel fährt noch nicht dominant, auch andere Teams haben eine Chance auf den Sieg. Am besten aus den Startlöchern kommt beim Großen Preis von Australien der Finne Kimi Räikkönen im Lotus. Der "Iceman" triumphiert in Melbourne und sieht so aus, als könne er ein ernster Titelkonkurrent für Vettel werden.
Roter Bulle als schwarzes Schaf
Beim zweiten Grand Prix der Saison in Malaysia steht Vettel zum ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen - ein Erfolg mit fadem Beigeschmack: Der Weltmeister liegt kurz vor Rennende hinter seinem Teamkollegen Mark Webber auf Rang zwei. Ohne Rücksicht quetscht er sich mit einem gewagten Manöver am Australier vorbei und siegt. Webber ist stinksauer.
Falsch geparkt
Während bei Red Bull der Haussegen schief hängt, sorgt Mercedes-Pilot Lewis Hamilton für den größten Lacher in Malaysia: Als er an die Box kommt, um sich frische Reifen zu holen, stoppt er seinen Boliden nicht bei der Boxencrew von Mercedes, sondern bei seinem alten Arbeitgeber McLaren. Die Mechaniker müssen Hamilton gestenreich verscheuchen, bevor er selbst den Irrtum bemerkt.
Alonso setzt ein Zeichen
Nachdem Vettel das zweite Saisonrennen in Malaysia für sich entschieden hat, gewinnt in China Ferrari-Pilot Fernando Alonso. Der Spanier hatte vor der Saison angekündigt, die WM-Krone anzugreifen. Auf dem Shanghai International Circuit macht er den ersten Schritt. Weltmeister Vettel bleibt lediglich die Rolle des Zuschauers. Er verpasst das Podium und wird nur Vierter.
Zweikampf in Rot-Blau
In den kommenden beiden Rennen wechseln sich Vettel und Alonso erneut mit dem Siegen ab. In Bahrain triumphiert der Red-Bull-Pilot, in Barcelona feiert Alonso einen Heimsieg. In der Gesamtwertung führt Vettel nach fünf Saisonrennen - allerdings ist sein ärgster Konkurrent nicht Alonso, sondern immer noch der eiskalte Finne Kimi Räikkönen.
Hochphase für Rosberg
Nach dem Heimsieg des Spaniers in Barcelona, darf auch ein anderer Fahrer ein Sieg auf heimischem Terrain feiern: Mercedes-Pilot Nico Rosberg gewinnt in seiner Wahlheimat Monte Carlo und leitet damit die stärkste Phase der Silberpfeile in dieser Saison ein. Nach einem fünften Platz beim Vettel-Sieg in Montréal, siegt Rosberg auch beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone.
Reifendesaster
Allerdings ist in Silverstone nicht Rosbergs Erfolg das bestimmende Thema, sondern die Reifen, die seit Saisonbeginn immer wieder für Unzufriedenheit bei den Teams sorgen. In Silverstone platzen während des Rennens die Pneus von Lewis Hamilton und drei weiteren Fahrern. Die Rennleitung schickt das Safety-Car auf die Strecke und weist die Piloten an, sich von den Randsteinen fernzuhalten.
Lebensgefährlicher Boxenstopp
Beim Rennen am Nürburgring fährt Mark Webber beim Boxenstopp los, obwohl ein Rad noch nicht befestigt ist. Das Rad rollt herrenlos und mit hohem Tempo durch die Boxengasse, springt hoch und trifft einen Kameramann mit voller Wucht an Rücken und Schulter. Der Mann muss schwer verletzt ins Krankenhaus. Das Rennen dominiert Vettel, der den ersten Heimsieg seiner Karriere feiert.
Letztes Lebenszeichen der Konkurrenz
Das letzte Rennen vor der Sommerpause in Ungarn liefert ein Bild, das es danach lange nicht mehr geben soll: Mit Lewis Hamilton steht ein anderer Fahrer ganz oben auf dem Treppchen als Sebastian Vettel. Hamilton gewinnt auf dem Hungaroring in einer Hitzeschlacht, bei der die Fahrer und vor allem die Reifen mit Asphalttemperaturen von über 50 Grad Celsius zu kämpfen haben.
Pfiffe gegen den Überflieger
Mit blondierten Haaren kehrt Sebastian Vettel aus dem Sommerurlaub zurück und ist nicht mehr zu schlagen. Er gewinnt die Rennen in Spa, Monza und Singapur und distanziert die Konkurrenz in der WM-Gesamtwertung deutlich. Die Formel-1-Fans können sich dafür nicht begeistern und bedenken den Weltmeister bei der Siegerehrung mit einem gellenden Pfeifkonzert.
Dicke Luft
Auch im Fahrerlager gibt es Gegenwind für Vettel, der nach seinem Sieg in Singapur tönt: "Wenn andere die Eier in den Pool hängen lassen, arbeiten wir immer noch hart für ein starkes Rennen." Mercedes-Pilot Rosberg findet das "unangemessen" und "abgehoben". Sein Tipp an den Weltmeister: "Er sollte sich weniger Gedanken über meine Eier machen."
Vettel wieder Weltmeister
In Südkorea und Japan bleiben Pfiffe gegen Vettel aus - hier lieben die Fans den Deutschen und sie jubeln ihm zu, als er in Yeongam den vierten und in Suzuka den fünften Rennsieg in Serie feiert. Ende Oktober in Indien ist es dann geschafft. Vettel gewinnt schon wieder und sichert sich damit den vierten Weltmeistertitel seiner Karriere.
Absolute Dominanz
Auch nachdem der WM-Titel unter Dach und Fach ist, stellt Vettel das Siegen nicht ein. Er gewinnt in Abu Dhabi, in den USA und auch zum Saisonabschluss in Brasilien. Neun Siege in Folge, insgesamt 13 Saisonsiege - eine Klasse für sich.