Die deutschen Bundeskanzler als Kunstobjekte
Alle Bundeskanzler von Adenauer bis Merkel sind künstlerisch verewigt worden. Oft als Gemälde, manche mit Skulpturen. Willy Brandt wurde von Andy Warhol sogar zur Pop-Art-Ikone gemacht. Wir geben einen Überblick.
Konrad Adenauer (1949-1963)
Der erste deutsche Bundeskanzler steht als Bronzeskulptur in der nach ihm benannten Adenauerallee im ehemaligen Regierungsviertel der früheren Hauptstadt Bonn. Das überlebensgroße Werk des Künstlers Hubertus von Pilgrim stammt aus dem Jahr 1981 und ist ein beliebtes Fotomotiv: Es steht direkt vor dem alten Bundeskanzleramt.
Ludwig Erhard (1963-1966)
Bundeskanzler Ludwig Erhard, der als kühl rechnender Wirtschaftsminister unter Adenauer Karriere gemacht hatte, legte keinen großen Wert auf kunsthistorische Bedeutsamkeit. Für sein offizielles Kanzlerporträt im Bundeskanzleramt wählte er - wie sein Nachfolger Kiesinger - den Münchner "Prominentenmaler" Günter Rittner aus.
Kurt Georg Kiesinger (1966-1969)
Rittners Kiesinger-Porträt für das Bundeskanzleramt wirkt künstlerisch nicht so ausdrucksstark wie sein Bild von Kanzler Erhard. "Angela Merkel möchte ich unbedingt noch malen", ließ Ritter (90) im März 2017 verlauten.
Willy Brandt (1969-1974)
Brandt wurde als Bundeskanzler schnell ein Liebling der deutschen Medien - er selbst war moderner Kunst gegenüber aufgeschlossen. Sogar Andy Warhol, amerikanischer Popstar unter den Malern, interessierte sich für "Chancellor Brandt". Er fügte ihn 1976 als Pop Art-Ikone in seine berühmte Siebdruck-Reihe ein - neben Marilyn Monroe und Mao.
Helmut Schmidt (1974-1982)
Die Idee, alle ehemaligen Bundeskanzler nach Ende ihrer Amtszeit malen zu lassen und die Werke ins Bundeskanzleramt zu hängen, stammte von Kanzler Schmidt. Seine Vorgänger suchten sich daraufhin ihre Künstler aus. Schmidt war der Neubau des Bonner Kanzleramtes zu steril, Kunst an den Wänden sollte innen Abhilfe schaffen. Sein Porträt mit Zigarette stammt von dem Maler Bernhard Heisig.
Helmut Kohl (1982-1998)
Bei Musik von Louis Armstrong und Pfälzer Wein saß Kanzler Kohl insgesamt viermal Modell für dieses Kanzlerporträt. Der ostdeutsche Künstler Albrecht Gehse hat es geschaffen, bezahlt hat der ehemalige Bundeskanzler das Bild aus eigener Tasche.
Gerhard Schröder (1998-2005)
Den Stolz, dass er es bis ins Kanzleramt geschafft hat, sieht man Gerhard Schröder auf diesem Bild an. Der Düsseldorfer Künstler Jörg Immendorf hat ihn hier mit einem Gesicht in Gold verewigt.
Angela Merkel (seit 2005)
Von Bundeskanzlerin Merkel gab es zuletzt Gemälde in den Magazinen "Vogue" und "Time", die namhafte Künstler wie Elizabeth Peyton und Colin Davidson geschaffen haben. Das Bild oben wurde vom ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush gemalt, der insgesamt 30 Regierungschefs in Gemälden verewigt hat.