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Die deutschen Bewerber für Olympia 2012 - Frankfurt am Main

Bärbel Nolden11. April 2003

Bankfurt, Mainhattan oder auch Krankfurt, das sind einige der Spitznamen für die deutsche Metropole des Geldes.

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Joggen im Möchtegern-ManhattanBild: AP

Die Skyline von Frankfurt am Main ist einzigartig in Deutschland. Wolkenkratzer, glitzernde Glaspaläste, protzige Betonbauten: 43 größere und kleinere Giganten recken sich in Frankfurts Himmel. Und es sollen noch mehr werden. Die Metropole des Kapitals verleiht ihrer Wichtigkeit durch möglichst hohe und auffallende Bürogebäude Ausdruck. Ausgerüstet mit dem dichtesten Bankennetz und der viertgrößten Börse der Welt gehört der Handel mit dem Geld zum dynamischsten Wirtschaftszweig der Stadt. Mehr als zehn Prozent aller Beschäftigten leben hier für das Geld und vom Geld - und das nicht schlecht.

Stadt des Euro

Aber in Frankfurt wird nicht nur Geld gemacht, sondern auch Politik: Währungspolitik. Hier ist der Sitz der obersten Währungshüterin der Nation, der Deutschen Bundesbank. Seit 1999 ist hier auch die Europäische Zentralbank angesiedelt, die die europäische Währung, den Euro, steuert.

Die Stadt war, nicht zuletzt wegen ihrer Lage am Fluß Main, immer schon ein Knotenpunkt, sowohl was wichtige Verkehrswege betrifft, als auch im Hinblick auf den Handel. Aber auch die Politik hat in Frankfurt Tradition. Im Herzen der Altstadt steht die Wiege der deutschen Verfassung und Demokratie, die Paulskirche. Hier fanden Mitte des 19. Jahrhunderts die "Nationalversammlungen" der Abgeordneten der deutschen Kleinstaaten statt. 1849 wurden in der Frankfurter Paulskirche die "Grundrechte des deutschen Volkes" verabschiedet.

Goethestadt

Goethe
Goethe DenkmalBild: DW

"Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie, durchaus studiert, mit heißem Bemühn." So lauten sie, die Zeilen aus Goethes "Faust", die eigentlich jeder deutsche Schüler kennt - oder kennen sollte. Vor 250 Jahren wurde der deutsche

Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe in Frankfurt geboren. Noch heute steht Frankfurt im Zeichen der Literatur, vor allem im Herbst zur Zeit der Frankfurter Buchmesse, der größten der Welt. Einige der renommiertesten Verlage haben in Frankfurt ihren Sitz.

Frankfurt galt lange als ein Mauerblümchen im internationalen Kulturbetrieb, das aber hat sich – viele sagen allerdings nur vorübergehend – in den 1980er Jahren grundlegend geändert. Wo das Geld ist, ist auch Kultur: Innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre hat sich Frankfurt auch zur Kunstmetropole gemausert. Nach einem fulminanten Start mit der Wiederrichtung der Alten Oper 1980 entstanden insgesamt dreizehn neue Kunstpaläste. Das Museumsufer am Main mit seiner Reihe avantgardistischer und geschichtsträchtiger Ausstellungs-Tempel ist zur Pilgerstätte für Kunstliebhaber geworden.

Bei der Wahl des deutschen Bewerbers für Olympia 2012 ist Frankfurt nur Außenseiter: Die Stadt ist hochverschuldet, kann aber jetzt schon auf 32.000 freiwillige Helfer für Olympia bauen. Ein weiteres Plus: Frankfurt ist Sitz vieler deutscher Sportverbände. Darunter auch der wichtigste: der deutsche Fußballbund DFB.