Die berühmtesten Theater der Welt
Einmal um die Welt: Zum Welttheatertag werfen wir einen Blick auf einige der imposantesten Theater- und Opernhäuser. Von der Comédie-Française über die Metropolitan Opera bis zum Moskauer Bolschoi.
Dionysostheater
Kultische Gesangs-, Tanz- und Opferriten zu Ehren des Dionysos, dem Gott des Weines und der Ekstase, stehen am Anfang des Theaters. Aus den antiken Dionysien entwickelte sich die griechische Tragödie. Laut Aristoteles (384-322 v. Chr.) soll sie durch Mitleid und Schaudern eine reinigende Wirkung bei den Zuschauern erzeugen. Die Vertreter der Klassik besannen sich auf Aristoteles' Dramentheorie.
Comédie-Française
Autoren wie Pierre Corneille, Voltaire oder Jean Racine zählen zu den bedeutendsten Vertretern der französischen Klassik. So war es Racines Tragödie "Phèdre", die als erstes Stück in der 1680 gegründeten Comédie-Française in Paris aufgeführt wurde. Berühmt ist das Haus bis heute besonders für seine Molière-Inszenierungen. Daher auch der Spitzname "La Maison de Molière".
Burgtheater
1888 eröffnete gegenüber des Wiener Rathauses das Burgtheater. Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) hatte die Gründung des Theaters 1741 angestoßen. Heute beherbergt der Bau im Stile des Neobarock das größte deutschsprachige Sprechtheater. Die Wiener nennen ihr Theater häufig nur "Die Burg", seine Ensemblemitglieder heißen "Burgschauspieler".
Semperoper
Die Dresdner Semperoper - benannt nach Gottfried Semper, der übrigens auch das Burgtheater entwarf - öffnete ihre Tore 1878 mit Carl Maria von Webers "Jubel-Ouvertüre" und Goethes "Iphigenie auf Tauris". Später feierte Richard Wagner zahlreiche Opernpremieren in dem prunkvollen Haus und stand der Sächsischen Staatskapelle mehrere Jahre als Hofkapellmeister vor.
Royal Opera House
Aufgrund zweier verheerender Brände im 19. Jahrhundert betreten Theaterbesucher im Londoner Bezirk Covent Garden inzwischen das bereits dritte Gebäude der königlichen Oper. Einer, der hier lange wirkte, war Georg Friedrich Händel - sowohl als Komponist als auch als Organist. Manche seiner Opern und Oratorien schrieb er eigens für die Royal Opera und brachte sie dort zur Uraufführung.
Bolschoi
Attentate, Legenden, aber vor allem Ruhm prägen die Geschichte von Russlands berühmtesten Theater für Oper und Ballett, dem Bolschoi in Moskau. Mit über 200 Tänzerinnen ist seine Balletttruppe die größte der Welt - und eine der besten. Besonders die Aufführungen von Tschaikowskis "Schwanensee" sind bei den Zuschauern beliebt. 2011 wurde das Theater nach jahrelanger Sanierung wiedereröffnet.
Teatro La Fenice
Der Begriff "Fenice" (dt. Phönix) ist keineswegs zufällig. Gewählt wurde er, weil das venezianische Opernhaus einst abbrannte und neu errichtet werden musste. Aber auch auf die Freimaurer spielt er an, die an dem Neubau beteiligt waren: So stellt der Phönix als Sonnenvogel ein passendes Symbol der Aufklärung dar. Giuseppe Verdi feierte in dem Opernhaus mehrere Premieren.
Metropolitan Opera
Die Metropolitan Opera, kurz Met, hatte seit 1880 ihren Sitz am Broadway. Erst 1966 zog sie an den Lincoln Square. Das New Yorker Opernhaus ist eines der renommiertesten der Welt, was nicht zuletzt zahlreichen berühmten Sängern und Dirigenten zu verdanken ist, darunter Gustav Mahler. 1910 leistete die Met außerdem Pionierarbeit, indem sie erstmals eine Opernaufführung im Rundfunk übertrug.
Sydney Opera House
Gewiss eines der optisch auffälligsten Opernhäuser der Welt: die Oper der australischen Metropole Sydney. 1973 nach dem Entwurf des dänischen Pritzker-Preisträgers Jørn Utzon fertiggestellt, ist sie heute eine der Touristenattraktionen schlechthin. Anfangs führte ihr Design jedoch zu einigen Kontroversen. Die Australier bezeichneten sie als "dänische Törtchen" oder "sich liebende Schildkröten".