DFB-Nachwuchs greift nach dem EM-Pokal
31. Juli 2014Mit großem Selbstbewusstsein startet die U19 in das Finale der Fußball-Europameisterschaft in Ungarn. Am Abend (19 Uhr MESZ) trifft die seit 16 Spielen unbesiegte Elf von Trainer Marcus Sorg im Endspiel im Szusza-Stadion von Budapest auf Portugal. Dabei erhält sie prominente Unterstützung: Die DFB-Verbandsspitze um Präsident Wolfgang Niersbach, Generalsekretär Helmut Sandrock und den neuen Sportdirektor Hansi Flick wird in Budapest erwartet. "Wir haben eine sehr starke Mannschaft, die ambitioniert ist. Für die Spieler ist das eine großartige Erfahrung. Für Titel gibt es keinen Ersatz. Schauen wir mal, was rauskommt. Aber wir sind mit der Entwicklung schon jetzt sehr zufrieden", sagte Sandrock. Auch Trainer Horst Hrubesch, der mit der U21 und U19 zwei der letzten drei EM-Titel für die DFB-Junioren gewann, wird in der ungarischen Hauptstadt die Daumen drücken.
"Wir wollen das Ding mit aller Macht nach Hause holen und im Finale die beste Turnierleistung abrufen", erklärte Trainer Sorg, der auf viele junge Talente um Levin Öztunali, den Enkel von Uwe Seeler, und die Treffsicherheit von Davie Selke setzt. Sechs Tore hat der Stürmer von Werder Bremen in Ungarn schon erzielt und führt damit die Torjägerliste vor dem Portugiesen Andre Silva (5) an. In allen vier EM-Spielen hat Selke bislang getroffen. "Der WM-Sieg pusht natürlich. Die Jungs haben alle das Ziel, selber einmal eine WM im Erwachsenenbereich zu spielen. Das hilft", sagte Sorg.
Zweiter Sieg im dritten U19-Finale?
Zum dritten Mal erst steht eine deutsche Mannschaft in Finale der jährlich ausgetragenen U19-EM. Der einzige Titel datiert aus dem Jahr 2008 - damals waren unter anderem Lars und Sven Bender und Torhüter Ron-Robert Zieler im Team. Sechs Jahre später soll Titel Nummer zwei her - auch, weil viele Spieler noch die bittere Finalniederlage von 2012 im Kopf haben: Die damalige U17 war nach stolzen 30 Spielen in Folge ohne Niederlage in das Endspiel eingezogen, verlor aber im Elfmeterschießen gegen die Niederlande. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende dafür geben, den Pokal dieses Mal nach Hause zu holen", erklärte Abwehrspieler Kevin Akpoguma von der TSG Hoffenheim, der damals auf dem Platz stand.
Dass es nun endlich zum Happy End reichen wird, glaubt auch Trainer Sorg. "Favorit hin, Favorit her, das hilft uns im Spiel nicht. Aber natürlich wollen wir den Titel", sagte der Coach nach dem 4:0 gegen Österreich. Doch die deutsche Mannschaft trifft auf einen schweren und technisch versierten Gegner, der mit drei Siegen durch die Vorrunde marschiert ist. Allerdings haben die Portugiesen bei ihrem Halbfinalsieg nach Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Serbien am Montag viel Kraft gelassen. Dennoch ist der Respekt vor den Iberern groß. "Insgesamt ist Portugal mit uns sicherlich die spielstärkste Mannschaft bei dieser EM. Das wird ein würdiges Finale, auf das wir uns sehr freuen", erklärte Kapitän Niklas Stark. Sein Trainer, der das Team erst vor einem Jahr übernommen hat, ist jedoch genauso von der Klasse seiner Truppe überzeugt. "Sie hat gezeigt, welch große Qualität in ihr steckt, und dass man für harte Arbeit belohnt wird."