1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutschlands Basketballer ausgeschieden

Jens Krepela (mit sid/dpa)10. September 2015

Auch das letzte Gruppenspiel der deutschen Basketballer bietet ein Herzschlagfinale. Gegen Spanien gelingt dem deutschen Team eine Aufholjagd im letzten Viertel. Am Ende patzt ausgerechnet der beste deutsche Spieler.

https://p.dw.com/p/1GUko
Basketball EM Deutschland Spanien Dirk Nowitzki
Bild: Getty Images/T. Schwarz

Dennis Schröder hatte den Ausgleich in der Hand. 3,8 Sekunden vor dem Ende wurde der Aufbauspieler beim Versuch eines 3-Punkte Wurfs von den Spaniern gefoult. Zwei seiner drei Freiwürfe brachte er ins Ziel. Den letzten Wurf verfehlte er aber knapp, damit blieb es beim 76:77 (38:41) aus Sicht des deutschen Teams. Die erneut äußerst unglückliche Niederlage, wie zuvor bereits gegen Serbien und Italien, bedeutet das EM-Aus. Das Minimalziel Achtelfinale haben die deutschen Basketballer trotz Heimvorteil klar verpasst.

"Wir haben leider drei Spiele knapp verloren. Wir machen am Schluss dumme Fehler, das darf man sich nicht leisten gegen gute Mannschaften", sagte ein enttäuschter Dirk Nowitzki nach dem Spiel. "Wir haben natürlich eine junge Truppe, wir haben gekämpft, haben alles gegen, es hat halt leider nicht gereicht." Ob er seine Karriere im Nationalteam fortsetzt, wollte der Würzburger nicht beantworten. Trotz der großen Enttäuschung spendeten ihm die rund 13.000 Zuschauer in Berlin stehenden Applaus. Mehr als ein Jahrzent lang prägte Nowitzki als absoluter Ausnahmekönner und Idol das deutsche Basketball.

Dirk Nowitzki Basketball EM Aus für Deutschland Enttäuschung beim deutschen Team
Enttäuschter Superstar: Nowitzki bei seinem womöglich letzten Auftritt im DBB-TrikotBild: Getty Images/Boris Streubel

Olympiaqualifikation verpasst

Mit nur einem Sieg zum Auftakt gegen Außenseiter Island (71:65) verpasste die Mannschaft von Bundestrainer Chris Fleming den vierten Platz in Gruppe B und ist schon vor dem Start der Finalrunde in Lille/Frankreich ausgeschieden. Wie schon vor zwei Jahren in Slowenien flog das DBB-Team in der Gruppenphase raus und verliert damit die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro aus den Augen.

Mindestens Platz sieben wäre nötig gewesen, um bei einem Qualifikationsturnier im Juli 2016 dabei zu sein. Ganz vorbei ist der Olympiatraum aber noch nicht: Deutschland kann sich für eines von drei Turnieren bewerben und dürfte bei einem Zuschlag als Gastgeber teilnehmen. DBB-Präsident Ingo Weiss kündigte bereits an, eine Bewerbung mit Berlin zu prüfen. Allerdings würden Kosten von 1,5 bis 1,8 Millionen Euro entstehen.

Schröder gegen Spanien stark

Dennis Schröder versuchte Nowitzkis Führungsrolle zu übernehmen, war damit im Turnierverlauf aber teilweise überfordert. Anders als in den Spielen zuvor agierte er gegen Spanien jedoch mannschaftsdienlich und verlor trotzdem nicht seinen unwiderstehlichen Zug zum Korb. Mit 26 Punkten war der 21-jährige Leistungsträger und bester Werfer im deutschen Team. Großer Wehrmutstropfen war allerdings sein Fehlwurf kurz vor dem Ende. "Den nehme ich auf mich. Den Wurf muss ich machen", sagte er nach der Partie.

Bei den Spaniern machte sich vor allem in der zweiten Halbzeit die Erfahrung bemerkbar. Bei acht der neun vergangenen Europameisterschaften hatte das Team Medaillen gewonnen. Angeführt vom überragenden Center Paul Gasol und einem starken Sergio Rodriguez zogen die Gäste bis auf zwölf Punkte davon. In der Schlussphase behielten sie an der Freiwurflinie die Nerven und gewannen so zwar knapp, aber verdient.