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Deutschland - USA: Zehn Dinge, die Sie wissen sollten

Ross Dunbar / Wulf Wilde26. Juni 2014

Im letzten Gruppenspiel trifft die deutsche Auswahl in Recife auf das US-Team. Für beide Mannschaften geht es um den Einzug ins Achtelfinale. Zehn Dinge, die Sie über das Match wissen sollten.

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WM 2006 - Jürgen Klinsmann (links) und Joachim Löw (Foto: dpa)
Klinsmann (li.) und Löw trainierten zwei Jahre lang gemeinsam die deutsche NationalmannschaftBild: picture-alliance/dpa

Drei DFB-Trainer vereint

Beim Spiel in Recife kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Freunde und ehemaliger DFB-Kollegen: Bevor Joachim Löw nach der WM 2006 in Deutschland DFB-Chefcoach wurde, war er zwei Jahre lang Assistent des damaligen DFB-Teamchefs und aktuellen US-Trainers Jürgen Klinsmann. Zum Trainerstab von Klinsmann gehört zudem ein weiterer ehemaliger Bundestrainer: Berti Vogts, der die DFB-Auswahl 1996 zum EM-Titel führte.

Klinsmann - zuhause ist, wo das Herz schlägt

Der 108-malige deutsche Nationalspieler und aktuelle Chefcoach der US-Boys, Klinsmann, ließ sich 1998 mit seiner aus den USA stammenden Ehefrau Debbie Chin in Huntington Beach, Kalifornien nieder. Sein Sohn Jonathan und seine Tochter Leila sind in den Vereinigten Staaten aufgewachsen. Jonathan, ein vielversprechendes Torwart-Talent, spielt für die Jugend-Nationalmannschaft der USA.

Jürgen Klinsmann, Trainer US-Nationalmannschaft (Foto: dpa)
Der Trainer der US-Mannschaft, Jürgen Klinsmann, lebt schon lange in den USABild: picture-alliance/dpa

Fünf deutsche US-Trainer

Vor Klinsmann trainierten bereits fünf andere deutsche Fußballlehrer das US-Team: Johann Herberger, Neffe des Trainers der deutschen Weltmeistermannschaft von 1954 Sepp Herberger, saß 1964 für ein Spiel auf der Bank. Dettmar Cramer betreute die US-Auswahl für zwei Spiele bevor er 1974 Chefcoach bei Bayern München wurde. Manny Schellscheidt war 1975 für drei Spiele US-Nationaltrainer. Und in den 1980er Jahren coachte zunächst Lothar Osiander für zwei Jahre die US-Boys, bevor 1988 Robert "Bob" Gansler übernahm und die USA zur WM 1990 führte.

Der us-amerikanische Nationalspieler Jermaine Jones jubelt (Foto: AP Photo/Julio Cortez)
Der in Deutschland geborene Jermaine Jones spielt für die USABild: picture-alliance/AP Photo

Das deutsch-amerikanische Aufgebot

Dem US-Team versprüht einen gewissen "deutschen Stallgeruch". Fünf Spieler haben sowohl einen deutschen, als auch einen US-amerikanischen Pass, vier sind in Deutschland geboren: John Anthony Brooks (geboren in Berlin, spielt bei Hertha BSC), Fabian Johnson (München, Hoffenheim), Timothy Chandler (Frankfurt am Main, Eintracht Frankfurt), Julian Green (Tampa/USA, Bayern München), Jermaine Jones (Frankfurt am Main, Schalke).

Generation MLS

Einige bedeutende deutsche Fußballer waren seit der Gründung der Major League Soccer 1994 in der höchsten Spielklasse des US-amerikanischen und kanadischen Fußballs aktiv. Neun deutsche Profis, darunter der ehemalige Weltfußballer und Weltmeister von 1990 Lotthar Matthäus, standen 2000 bei den NY Metrostars unter Vertrag. Seitdem spielten unter anderem Torsten Frings für Toronto, Frank Rost für New York und Arne Friedrich für Chicago.

Franz Beckenbauer als Spieler von New York Cosmos (Foto: dpa)
Der "Kaiser" Franz Beckenbauer im Trikot von New York CosmosBild: picture alliance/dpa

Die nur scheinbare Rückkehr des Glitzer- und Glamour-Clubs

Im vergangenen Jahr kehrte New York Cosmos in den US-amerikanischen Fußball zurück - als Club der zweitklassigen North American Soccer League. Mit dem Glitzer- und Glamour-Club der 1970er und 1980er Jahre hat der heutige Verein jedoch wenig gemein. Nur drei Jahre nachdem er 1974 den WM-Titel gewonnen hatte, unterschrieb Franz Beckenbauer bei Comos, wo zu dieser Zeit auch Brasiliens Fußball-Legende Pele aktiv war. Beckenbauer feierte mit Cosmos drei US-Meisterschaften und wurde in die "National Soccer Hall of Fame" aufgenommen.

1994 - WM-Endrunde in den USA

US-Trainer Klinsmann war als Spieler auch Mitglied der Deutschen Auswahl bei der bislang einzigen WM-Endrunde in den USA 1994. Die von Berti Vogts trainierte DFB-Auswahl ging als Titelverteidiger mit großen Ambitionen in das Turnier. Doch nach einem wenig überzeugenden Auftritt gegen Bulgarien (1:2) schied das deutsche Team im Viertelfinale aus. Für Gastgeber USA war nach einem 0:1 gegen Brasilien bereits im Achtelfinale Schluss.

Die Schande von Gijon

Deutschland vs Österreich 1982, Horst Hrubesch erzielt das 1:0 für Deutschland (Foto: imago/WEREK)
Horst Hrubesch erzielte das 1:0 für Deutschland im Spiel gegen Österreich bei der WM 1982Bild: imago/Werek

Bei der Weltmeisterschaft 1982 war die DFB-Auswahl an einem der dunkelsten Kapitel der WM-Geschichte beteiligt. Nach dem frühen 1:0 (10. Minute) für das deutsche Team im letzten Gruppenspiel gegen Österreich, verständigten sich beide Mannschaften auf einen "Nichtangriffspakt" und qualifizierten sich so beide für die K.o.-Runde. Ein ähnliches Szenario könnte beim Spiel Deutschland - USA wieder drohen - zumal beiden Teams ein Unentschieden zum Weiterkommen reicht. Beide Teams betonten allerdings im Vorfeld, dass sie das Spiel gewinnen wollen.

Fan-Meilen

Seit der WM 2006 ist Deutschland bekannt für seine Fan-Meilen, diejenige in Berlin stellt auch in diesem Jahr alles in den Schatten. Hunderttausende versammeln sich vor dem Brandenburger Tor, um die WM-Spiele der deutschen Nationalmannschaft auf Großleinwänden zu sehen. Auch die US-Amerikaner haben inzwischen das Public Viewing für sich entdeckt: Zum Spiel der US-Boys gegen Portugal kamen 20.000 Fans in den Chicagoer Grant Park - nie zuvor kamen so viele Zuschauer zu einem Public Viewing in den USA.

Statistik

Von den bisherigen neun Begegnungen zwischen Deutschland und den USA gewann die DFB-Auswahl sechs. Dabei erzielte das deutsche Team 21 Tore, den US-Boys gelangen 15 Treffer. Den größten Kampf lieferten sich die beiden Mannschaften im Viertelfinale bei der WM-Endrunde 2002 in Korea und Japan. Deutschland siegte durch ein Tor von Michael Ballack.