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Deutschland und Russland restaurieren Beutekunst gemeinsam

7. Oktober 2005
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Russische und deutsche Kunsthistoriker wollen antike Kunstwerke, die als "Beutekunst" aus Berlin in das Moskauer Puschkin-Museum gelangt sind, gemeinsam erfassen und restaurieren - auch wenn die weiter unklar ist, wem die Werke gehören. Darauf einigten sich Museumsvertreter beider Seiten bei einer Konferenz in der russischen Hauptstadt.

Anlass des Treffens war die Ausstellung "Archäologie des Krieges" im Puschkin-Museum, die restaurierte Kleinplastiken und Vasen vor allem aus der Berliner Antikensammlung zeigt. Die bei einem Brand beschädigten Kunstwerke waren 1945 in die Sowjetunion gebracht worden. Sie galten als verschollen, bis Museumsdirektorin Irina Antonowa nach mehrjähriger geheimer Vorbereitungszeit im April 2005 etwa 500 restaurierte Stücke ausstellte. Über die Geheimhaltung waren deutsche Forscher zunächst verärgert, zeigten sich aber auch glücklich, dass die Werke überhaupt wieder aufgetaucht seien.

Die künftige Arbeit zur Identifizierung und Restaurierung werde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, kündigte Peter-Klaus Schuster, Generaldirektor der Staatlichen Museen Berlin, an. Die Frage des Eigentums sei bei dem Kolloqium nicht erhoben worden. "Das sind Werke der Berliner Antikensammlung, und das bleiben sie auch", sagte Schuster. Direktorin Antonowa erklärte jedoch genauso bestimmt, die Kunstwerke seien nach dem "Beutekunst"-Gesetz russisches Staatseigentum.