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Deutschland-Russland

28. September 2010

Der im September 2010 erhobene DW-Trend zeigt, dass das wiedervereinigte Deutschland in der russischen Bevölkerung sehr positiv gesehen wird. Unter den EU-Staaten gilt es als Hauptverfechter russischer Interessen.

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Angela Merkel und Dmitrij Medwedew in Sotschi (Foto: AP)
Mehrheit bewertet die Beziehungen als freundlichBild: AP

Die Wahrnehmung des wiedervereinigten Deutschlands in der russischen Bevölkerung war ein wichtiges Thema im ersten DW-Trend, den das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IFAK im Auftrag der Russischen Redaktion der Deutschen Welle Anfang September 2010 nach repräsentativen Methoden in Russland erhoben hat.

Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Russen

Die Mehrheit der befragten Russen hält Deutschland 20 Jahre nach der Wiedervereinigung für ein Land wie jedes andere in Europa (48 Prozent). 31 Prozent sehen Deutschland sogar als ein Russland freundlich gesonnenes Land und 9 Prozent sehen Deutschland als einen zuverlässigen Partner. Lediglich 1 Prozent aller Russen hält Deutschland für eine Gefahr.

Infografik DW-Trend zur Frage: Das wiedervereinigte Deutschland ist für Sie persönlich... (Grafik: DW)

Gute Beziehungen zu Deutschland und der EU

In der Beurteilung der Außenbeziehungen Russlands erhalten Deutschland und die Europäische Union aus Sicht der russischen Bevölkerung sehr gute Werte. Die Mehrheit der Russen sieht die Beziehungen mit Deutschland und der EU als freundlich an. Auf die Frage, wie sie die Beziehungen zu Deutschland bewerteten, gaben 56 Prozent an, dass diese freundlich oder sehr freundlich seien. Ebenso wurden die Beziehungen zur EU überwiegend als freundlich oder sehr freundlich bewertet (35 Prozent), wenn auch nicht auf dem gleichen hohen Niveau wie die Beziehungen mit Deutschland.

Deutschland – Verfechter russischer Interessen in der EU

Auf die Frage, welches Land der persönlichen Meinung nach in der Europäischen Union sich für russische Interessen einsetzt, wurde am häufigsten Deutschland (21 Prozent) genannt. Gefolgt mit deutlichem Abstand von Frankreich (15 Prozent) und Polen (6 Prozent).

Infografik DW-Trend zur Frage: Welche Länder setzen sich für die Interessen Russlands in der EU ein? (Grafik: DW)

Deutsche Bundeskanzler wenig bekannt

In der Einschätzung, welcher deutsche Politiker am meisten zur Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen in den letzten 20 Jahren beigetragen hat, konnte die Mehrheit der Befragten keinen Politiker nennen oder keine Bewertung vornehmen (52 Prozent). Von den drei Kanzlern des wiedervereinigten Deutschlands wird Angela Merkel als diejenige Politikerin gesehen, die am meisten zur Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen beigetragen hat (25 Prozent). Der Altkanzler der Einheit Helmut Kohl wurde von 17 Prozent und Gerhard Schröder von 6 Prozent der Befragten als diejenigen genannt, die am meisten zur Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen beitrugen.

Methode der Umfrage

Die Befragung wurde bevölkerungsrepräsentativ in Russland durchgeführt. Es wurden 1000 Personen an 39 Sample-Points in ganz Russland im Zeitraum vom 1. September bis zum 13 September befragt. Die Gesamtheit der Befragten entspricht der Bevölkerungsstruktur Russlands.

Autoren: Ingo Mannteufel, Sergey Govoruha
Redaktion: Markian Ostaptschuk