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Deutschland fördert Yad Vashem-Gedenkstätte langfristig

1. Februar 2012

Die Bundesregierung unterstützt die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem erstmals langfristig mit zehn Millionen Euro. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichnete Außenminister Westerwelle in Israel.

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Besucher in der "Halle der Namen" in Yad Vashem (Foto: picture-alliance/ dpa)
Besucher in der "Halle der Namen" in Yad VashemBild: picture-alliance/dpa

Der deutsche Außenminister war mit mehreren Themenanliegen nach Israel geflogen. Eines davon: Yad Vashem - die weltweit größte Holocaust-Gedenkstätte. Das von der Bundesregierung nun zur Verfügung gestellte Geld soll in den nächsten zehn Jahren für pädagogische Zwecke sowie die Erschließung und Archivierung von Dokumenten verwendet werden.

"NS-Terror darf nicht vergessen werden"

"Wir finanzieren hier ein Programm gegen das Vergessen", sagte Westerwelle bei der Unterzeichnung der Vereinbarung in Jerusalem. Die Förderung der Gedenkstätte sei ein klares Bekenntnis Deutschlands zur Freundschaft mit Israel. "Das dunkelste Kapitel unserer deutschen Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten." Der Außenminister traf in Yad Vashem auch drei Überlebende des Holocaust.

In den Archiven der Gedenkstätte lagern 130 Millionen Dokumente, 385.000 Fotos, 2,2 Millionen Seiten von Zeugenaussagen, 200.000 Stunden Audio- und Videoaufzeichnungen sowie 117.000 Buchtitel in 54 Sprachen. Zu der 1953 eröffneten Gedenkstätte gehören auch die Halle der Erinnerung mit der Gedenkflamme für die sechs Millionen durch die Nationalsozialisten ermordeten Juden sowie ein Holocaust-Museum.

Westerwelle trifft Netanjahu

Ein weiterer Themenkomplex in den politischen Gesprächen Westerwelles in Jerusalem ist der seit September 2010 auf Eis liegende Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern. Darüber sprach er am frühen Abend auch mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Westerwelle hörte sich zudem in Ramallah die Positionen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und des amtierenden Regierungschefs Salam Fajad an. An dem Treffen mit Fajad nahm auch Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel teil.

Niebel im Westjordanland

Niebel hatte sich am Mittwoch zunächst im palästinensischen Westjordanland im sogenannten C-Gebiet umgesehen, wo Israel weiter die alleinige Planungs- und Verwaltungshoheit sowie die militärische Kontrolle hat. Mit seinem Besuch wolle Niebel verdeutlichen, dass Deutschland - wie die meisten anderen Länder auch - die israelischen Siedlungen in diesem Gebiet als Verstoß gegen das Völkerrecht ansehe, hieß es aus seiner Delegation.

se/je/kle (dpa, afp, dapd)