Deutschland gewinnt in Liechtenstein standesgemäß
6. September 2008Jeder erwartete einen klaren Erfolg vor dem ungleichen Duell zwischen dem EM-Zweiten Deutschland und dem europäischen Fußball-Winzling Liechtenstein, allein auf die Höhe des deutschen Sieges wurde gewettet. Und genau darin lag dann auch die Gefahr. Doch das Team von Bundestrainer Joachim fand die richtige Einstellung zu der Partie in Vaduz.
Keine Spur von Überheblichkeit
Vor 6.100 Zuschauern nahmen die Deutschen bei strömendem Regen gleich das Heft in die Hand und kamen schon in der ersten Viertelstunde zu zwei nennenswerten Chancen. Dabei verpassten Piotr Trochowski in der 4. und Bastian Schweinsteiger in der 12. Minute das gegnerische Gehäuse nur knapp. In der 21. Spielminute war es dann soweit. Nach einer schönen Ballstafette versenkte Lukas Podolski das Leder mit einem strammen Schuss aus acht Metern zur 1:0-Führung. Danach setzten die Deutschen ihr engagiertes Spiel mit sicheren Pässen und schönen Spielpassagen fort. Thomas Hitzlsperger scheiterte in der 30. Minute mit einem harten Schuss nur knapp am Liechtensteiner Torhüter Peter Jehle, vier Minuten später zirkelte Miroslav Klose den Ball am Pfosten vorbei. Zwei Minuten vor dem Ende des ersten Durchgangs hätte Bastian Schweinsteiger noch aus fünf Metern auf 2:0 erhöhen könne, doch der Ball ging knapp daneben.
Die gleiche Elf sollte für mehr Tore sorgen
Ohne Spielerwechsel begann das Team von Bundestrainer Joachim Löw die zweite Hälfte. Und jetzt münzte die Mannschaft ihre Überlegenheit auch endlich in Treffer um. Podolski erzielte in der 48. Minute seinen zweiten Treffer. Wieder war es der starke Piotr Trochowski, der nach einem Solo mustergültig auflegte, so dass Poldi aus acht Metern keine Mühe hatte. Die erste Auswechslung im deutschen Team gab es dann in der 64. Minute. Der enttäuschende Miroslav Klose verließ den Platz, Mario Gomez übernahm die Position des Bayern-Stürmers. Dann ging es Schlag auf Schlag. Zunächst erhöhte Simon Rolfes in der 65. Minute nach einem Torwartfehler Jehles mit seinem ersten Länderspiel-Treffer zum 3:0, eine Minute später lupfte Bastian Schweinsteiger den Ball zum 4:0 ins gegnerische Tor. Bundestrainer Joachim Löw wechselte dann aus. In der 69. Minute ging Rolfes, dafür kam Marko Marin von Borussia Mönchengladbach. Der junge Martin Büchel hatte den Ehrentreffer für Liechtenstein auf dem Fuß, doch er scheiterte in der 72. Minute an Robert Enke.
Das Ergebnis wurde letztlich doch standesgemäß
Thomas Hitzlsperger erhöhte dann in der 76. Minute auf 5:0. Der Stuttgarter ließ dem Liechtensteiner Schlussmann mit einem abgefälschten Freistoß keine Chance. Dann der letzte deutsche Wechsel: Es ging der erfrischend aufspielende Doppel-Torschütze Lukas Podolski und es kam der Schalker Kevin Kuranyi, der den Ball auch drei Minuten später im Netz unterbrachte, doch es wurde auf Abseits entschieden. Sechs Minuten vor dem Abpfiff konnte sich auch Torhüter Robert Enke einmal beweisen. Er wehrte einen Schuss aus kurzer Distanz sicher ab. Vier Minuten vor dem Ende trug sich auch Heiko Westermann in die Torschützenliste ein. Der Schalker Innenverteidiger traf nach einem Eckball von Marko Marin per Kopf zum verdienten 6:0 –Endstand für Deutschland.
Leistung und Einstellung der deutschen Elf stimmten
Unter dem Strich war es eine einseitige Partie, die die deutsche Mannschaft mit einer insgesamt guten spielerischen Leistung zu Recht auch in dieser Höhe für sich entschied. Und der Bundestrainer zeigte sich zufrieden. „Es war für uns klar, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen, das ohne Probleme und das haben wir geschafft“, meinte Joachim Löw nach der Partie. In der ersten Halbzeit hätte man zwei, drei Tore mehr erzielen müssen, dann wäre dieses Spiel schon in der Halbzeit entschieden gewesen. „Ich denke die Mannschaft hat versucht das Tempo auch nach der Halbzeit hoch zu halten, das war das Ziel, das haben wir geschafft und dann haben wir noch ein paar schöne Tore erzielt“, resümierte der Coach.