Deutschland bei Fachkräften beliebter
4. Juni 2019Der Zuzug hoch qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten nach Deutschland hält nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) weiter an. So sei die Blaue Karte der EU als zunächst befristete Arbeitserlaubnis seit ihrer Einführung im August 2012 mehr als 100.000 Mal in Deutschland ausgestellt worden, teilte das BAMF in Nürnberg mit.
Im Jahr 2018 erteilten deutsche Behörden demnach rund 27.000 top ausgebildeten Zuwanderern die Blaue Karte der EU. Das seien so viele wie nie zuvor. Deutschland liege damit bei der Erteilung der Blauen Karte innerhalb der Europäischen Union zugleich an der Spitze: Knapp 85 Prozent aller Zusagen entfielen im Jahr 2017 auf Deutschland.
Die Blaue Karte der EU erhalten in der Regel Hochschulabsolventen aus Drittstaaten mit einer Arbeitsplatzzusage und einem Bruttojahresgehalt von mindestens 53.600 Euro. Bei Ärzten, Ingenieuren oder Vertretern naturwissenschaftlicher Berufe reicht auch schon ein Mindestgehalt von mindestens 41.808 Euro brutto.
Im Jahresvergleich wurden 2018 in Deutschland 25,4 Prozent mehr Blaue Karten vergeben. Davon entfielen 42,3 Prozent auf Ausländer, die in der Regel zuvor nicht in Deutschland gelebt haben. Die übrigen 57,8 Prozent hätten hingegen ihre Blaue Karte nur verlängert oder vorher schon eine andere Art der Aufenthaltserlaubnis besessen, etwa für ein Studium in Deutschland.
Gemessen an der Zahl der erteilten Blauen Karten zieht es am häufigsten indische Top-Kräfte in die Bundesrepublik. Von den 2018 auf Basis der Blauen-Karten-Regelung zugewanderten Fachkräften machten Inder rund ein Drittel aus, gefolgt von Chinesen mit 25,9 Prozent und Russen mit 8,5 Prozent. Am stärksten nachgefragt waren die hoch qualifizierten Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten zuletzt von Firmen in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen.
stu/qu (dpa, kna, rtr)