Deutscher Fußballbotschafter: Der Kandidaten-Check
Toni Kroos, Leroy Sané, Thilo Kehrer - oder ein anderer? Gesucht wird der deutsche Fußballbotschafter. Ausgezeichnet werden Spieler oder Trainer, die sich im Ausland für Fußball und Gesellschaft engagieren.
Toni Kroos
Weltmeister und vierfacher Champions-League-Sieger - damit ist der 30-Jährige der erfolgreichste aktive deutsche Spieler. Der Spielmacher von Real Madrid ist nicht nur auf dem Platz Denker und Lenker. Knapp 24 Millionen Menschen folgen seinem Instagram-Account. Mit seiner Stiftung unterstützt der zweifache Familienvater schwerkranke Kinder und deren Familien.
Leroy Sané
Trendsetter auf und neben dem Platz: Der schnelle Flügelspieler begeistert bei Manchester City und in der deutschen Nationalmannschaft mit seinen rasanten Eins-zu-Eins-Dribblings. An dem 24-Jährigen war lange Zeit auch der FC Bayern München interessiert, nun scheinen die Verhandlungen aber ins Stocken geraten zu sein. Vielleicht auch wegen Sanés Marktwert von rund 100 Millionen Euro.
Thilo Kehrer
Neymar, Kylian Mbappé, Thilo Kehrer (23). Seit knapp zwei Jahren spielt der deutsche Nationalspieler für den französischen Top-Klub Paris Saint-Germain zusammen mit den ganz großen Stars. Der Defensivspieler ist Schirmherr der Hilfsorganisation "Anstoß zur Hoffnung" und setzt sich damit für den Friedensprozess und den Kampf gegen Armut in Burundi - dem Heimatland seiner Mutter - ein.
Dzsenifer Marozsán
Ihr Bruder und seine Freunde überredeten die junge Dzsenifer Marozsán zum Fußballspielen. Nach eigener Aussage wusste sie damals gar nicht, dass es Frauenfußball gibt. Mittlerweile ist sie Europameisterin, Olympiasiegerin und viermalige Champions-League-Gewinnerin. Die ehemalige DFB-Kapitänin spielt seit 2016 für Olympique Lyon und war Deutschlands Fußballerin des Jahres 2017, 2018 und 2019.
Benedikt Höwedes
Höwedes ist ein besonderer Fußballer: Oft unterschätzt, verpasste der linke Außenverteidiger beim WM-Sieg 2014 keine Turnierminute. Er spielt mannschaftsdienlich und ist einer der wenigen Profis, die sich zu gesellschaftspolitischen Themen äußern. Der Ex-Schalker und jetzige Lokomotive-Moskau-Profi sympathisiert mit der "Fridays for Future"-Bewegung.
Ann-Katrin Berger
Zwei Monate nach ihrer Operation wegen Schilddrüsenkrebs stand die deutsche Torhüterin schon wieder zwischen den Pfosten - vor zweieinhalb Jahren war das. Nach Stationen bei Turbine Potsdam, Paris Saint-Germain sowie Birmingham City LFC kickt die 29-Jährige jetzt für Chelsea und hofft auf ihren ersten Einsatz in der deutschen Nationalmannschaft.
Pascal Groß
"Für mich ist das nur Selbstdarstellung und Fake" - der 28-Jährige verzichtet darauf, sich in den sozialen Medien zu präsentieren. Das macht er lieber auf dem Platz. Er gehört seit drei Jahren als Stammspieler zu den Leistungsträgern beim englischen Klub Brighton & Hove Albion. Mit seinem Siegtor im Spiel gegen Manchester United sorgte der Mittelfeldspieler 2018 vorzeitig für den Klassenerhalt.
Antonio Rüdiger
VfB Stuttgart, AS Rom, FC Chelsea - das sind die bisherigen Profi-Stationen des deutschen Defensivspielers. Rassistische Beleidigungen hat "Toni", dessen Mutter aus Sierra Leone stammt, überall erlebt. Deshalb fordert der Nationalspieler und junge Familienvater immer wieder, dass zielstrebiger und härter gegen die Täter in und außerhalb der Stadien vorgegangen wird.
Robin Gosens
Noch hat er keinen klingenden Namen, doch das könnte sich bald ändern: Mit dem italienischen Champions-League-Debütanten Atalanta Bergamo erreichte der linke Außenverteidiger Mitte März überraschend das Viertelfinale. Bundestrainer Joachim Löw hätte den 25-Jährigen gerne im DFB-Training getestet, doch die Corona-Pandemie, die Bergamo stark betrifft, hat Gosens erstmalige Berufung vorerst vertagt.
Marko Marin
Der "Euro-Hopper": Mönchengladbach, Bremen, Chelsea, Sevilla, Florenz, Anderlecht, Trabzonspor, Piräus, Roter Stern Belgrad - auch wenn sich der Mittelfeldspieler in der Nationalmannschaft nicht durchsetzen konnte, kann der 31-Jährige eine außergewöhnliche Karriere vorweisen. Nun kommt eine neue Erfahrung hinzu: Seit Anfang des Jahres steht er bei al-Ahli SC in Saudi-Arabien unter Vertrag.
Lukas Podolski
"Uns Poldi" ist ein Unikat: Weltmeister, sowie deutscher, englischer, türkischer und japanischer Meister darf wohl nur er sich nennen. Unbekümmert, sprücheklopfend, dabei aber stets mit vollem Einsatz - so wird der 34-Jährige überall sofort zum Fanliebling. Sicher auch bei seinem neuen Klub Antalyaspor. Mit seiner Stiftung unterstützt die Vereinsikone des 1.FC Köln Sport-und Bildungsprojekte.