Deutscher Buchpreis für Kathrin Schmidt
12. Oktober 2009In ihrem autobiografisch geprägten Roman erzählt die 1958 in Gotha geborene Schmidt die Geschichte einer Frau, die nach einer Hirnblutung im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit erwacht. Langsam kämpft sie sich ins Leben zurück.
"Mal lakonisch, mal spöttisch, mal unheimlich schildert der Roman 'Du stirbst nicht' die Innenwelt der Kranken und lässt daraus mit großer Sprachkraft die Geschichte ihrer Familie, ihrer Ehe und einer nicht vorgesehenen, unerhörten Liebe herauswachsen", heißt es in der Begründung der Jury.
Viel Lesestoff
In die engere Auswahl hatten es insgesamt sechs deutschsprachige Autoren geschafft. Ihre Werke waren von der Jury aus zunächst 20 vorgeschlagenen Romanen ausgewählt worden, die seit der letzten Frankfurter Buchmesse im Herbst 2008 erschienen sind. Insgesamt sichteten die sieben Jurymitglieder 154 deutschsprachige Titel.
Nominiert waren auch die favorisierte Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller mit "Atemschaukel", Rainer Merkel mit "Lichtjahre entfernt", Norbert Scheuer mit "Überm Rauschen", Clemens J. Setz mit "Die Frequenzen" und Stephan Thome mit "Grenzgang".
Zum fünften Mal
Mit dem Deutschen Buchpreis, der sich zur publikumsträchtigsten Auszeichnung der Branche entwickelt hat, wird seit 2005 der "beste Roman deutscher Sprache" gekürt. Er ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert, wovon der Sieger oder die Siegerin 25.000 Euro erhält. Die anderen Finalisten bekommen jeweils 2.500 Euro.
Um Unabhängigkeit und Transparenz bei der Preisvergabe zu sichern, wurde extra eine "Akademie Deutscher Buchpreis" ins Leben gerufen - die elf Mitglieder kommen aus der Buch- und Medienbranche. Das Gremium bestimmt die jährlich wechselnde Jury, die dann den Preisträger in mehreren Auswahletappen kürt.
Jeder Verlag aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kann sich mit zwei deutschsprachigen Romanen aus seinem aktuellen oder geplanten Programm um die Auszeichnung bewerben. Die Jury sichtet die Einsendungen, kann aber auch zusätzliche Titel anfordern, die sie für geeignet hält.
2008 gewann "Der Turm"
Vor einem Jahr ging die Auszeichnung an Uwe Tellkamp für seinen Roman "Der Turm", in dem er die letzten Jahre vor dem Mauerfall in der DDR am 9. November 1989 literarisch aufarbeitet. Preisträger der Vorjahre waren Julia Franck ("Die Mittagsfrau"), Katharina Hacker ("Die Habenichtse") und Arno Geiger ("Es geht uns gut").
Autor: Christian Walz (ap, dpa, epd)
Redaktion: Martin Schrader