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Deutscher Aktienmarkt versucht Erholung

13. März 2020

Obwohl die Vorgaben aus Asien erneut düster waren, ist der deutsche Aktienmarkt nach dem zweitschwärzesten Börsentag seiner Geschichte fester in den letzten Handelstag der Woche gestartet.

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Deutschland Frankfurter Börse
Bild: Getty Images/H. Hannelore

Der deutsche Aktienmarkt ist nach den Panikverkäufen am Vortag mit einem Plus von rund 3,5 Prozent in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex kletterte in den ersten Handelsminuten auf 9484,60 Punkte. Auch der MDax für die mittelgroßen Werte legte zu, um 3,3 Prozent auf rund 20827 Zähler. "Die Frage ist nur, wie lange die Ruhe anhält", sagte Christian Henke, Marktexperte beim Brokerhaus IG Markets. Am Vormittag konnte der Dax die Gewinne zumindest verteidigen, später bis auf sieben Prozent ausbauen. An diesem Freitag endet eine der turbulentesten Wochen in der Börsengeschichte, die für den deutschen Leitindex aktuell einen Wochenverlust von etwas mehr als 20 Prozent erwarten lässt.

Tags zuvor hatte die sich weiter verschärfende Coronavirus-Krise an den globalen Finanzmärkten zu massiven Verwerfungen geführt. Wie schon zu Wochenbeginn flohen die Anleger in als sicher empfundene Wertpapiere. Der deutsche Leitindex Dax, der schon zum Handelsstart um mehr als 500 Punkte auf unter 10 000 Punkte gesackt war, hatte 12,24 Prozent tiefer bei 9161,13 Punkten geschlossen. Es war auf Schlusskursbasis der zweitgrößte prozentuale Tagesverlust seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte.

Der Dow Jones hatte am Donnerstag trotz eines gewaltigen 1,5-Billionen-Dollar-Hilfspakets der US-Notenbank Fed knapp zehn Prozent verloren und landete bei etwa 21.200 Punkten. Dies war der stärkste Verlust seit dem Börsencrash vom Oktober 1987. Fast ebenso starke Verluste erlitten der US-Technologie-Index Nasdaq und der Leitindex S&P 500.

Wall Street: Starker Kurseinbruch wegen Coronavirus
Das tut weh: Trader an der Wall StreetBild: picture-alliance/newscom/UPI Photo/J. Angelillo

Asiatische Märkte mit Verlusten ins Wochenende

In Japan hat sich am Freitag der starke Kursrutsch vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie fortgesetzt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab im Verlauf um 10,1 Prozent nach auf 17.081 Punkte und erreichte damit ein Dreieinhalb-Jahres-Tief. Über die gesamte Woche gesehen sank der Index um über 18 Prozent, so viel wie seit 2008 innerhalb einer Woche nicht mehr. "Es fühlt sich an wie Panik. Investoren verkaufen selbst Wertpapiere, die nicht längerfristig vom Coronavirus beeinflusst werden sollten", sagte der Stratege Takuya Hozumi von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.

Analysten erklärten übereinstimmend, der Ausverkauf gehe weiter, weil Investoren keine Ahnung davon hätten, wie weit sich die Weltwirtschaft angesichts der Ausweitung der Pandemie abkühlen werde. Zur Unsicherheit trägt die fragliche Austragung der Olympischen Spiele diesen Sommer in Tokio bei. Bislang hat die japanische Regierung ungeachtet der Absage an Massenveranstaltungen rund um den Globus versichert, dass die Spiele wie geplant stattfinden werden. Analysten rechnen damit, dass die Absage der Spiele die Gewinne der heimischen Wirtschaft um knapp ein Viertel verringern könnte.

hb/ab (rtr,dpa)