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Wirtschaft verdoppelt Wachstum

15. Mai 2014

Im ersten Quartal stieg das Tempo des Wachstums in Deutschland überraschend schnell. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März um 0,8 Prozent zum Vorquartal zu, teilte das Statistische Bundesamt mit.

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Baustelle Symbolbild (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Das ist das stärkste Wachstum seit drei Jahren", sagte eine Statistikerin. Ende 2013 lag das Plus noch bei 0,4 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten diesmal nur mit einem Anstieg von 0,7 Prozent gerechnet.

"Bei diesem kräftigen Wachstum zum Jahresbeginn spielte allerdings auch die extrem milde Witterung eine Rolle", erklärte das Statistische Bundesamt. Dadurch blieb vor allem der Bau von den sonst üblichen witterungsbedingten Unterbrechungen verschont. Aber nicht nur der Bau boomte, auch der Konsum zog an: Sowohl die privaten Haushalte als auch der Staat gaben mehr Geld dafür aus. Die Unternehmen investierten "deutlich mehr" als zuletzt. "Dagegen bremste der Außenhandel das Wirtschaftswachstum", erklärte das Statistikamt. Es wurden weniger Waren exportiert, aber deutlich mehr Waren importiert als Ende 2013.

Frühjahrsbelebung dürfte schwächer ausfallen

Auch im Vorjahresvergleich gewann das Wirtschaftswachstum deutlich an Dynamik: Das preisbereinigte BIP stieg im ersten Quartal 2014 um 2,5 Prozent und damit so stark wie seit über zwei Jahren nicht mehr.

Europas größte Volkswirtschaft bleibt damit Wachstumsmotor der Währungsunion. Die Wirtschaft in den Euro-Ländern insgesamt wächst schwächer als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt aller Länder der Eurozone legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent zu, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg mit. Volkswirte hatten mit einem doppelt so hohen Plus gerechnet. Der Aufwärtstrend in der Eurozone bleibt somit schwach. Auch im Schlussquartal 2013 wuchs die Wirtschaftsleistung den neuen Zahlen zufolge im gemeinsamen Währungsgebiet nur um 0,2 Prozent. Zunächst hatten die Statistiker 0,3 Prozent gemeldet.

Auch dürfte sich das hohe Tempo der deutschen Wirtschaft kaum halten lassen, da wegen des milden Winters etwa am Bau viele Arbeiten vorgezogen wurden. "Die Frühjahrsbelebung wird etwas schwächer ausfallen als gewohnt", heißt es im aktuellen Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Regierung rechnet 2014 mit einem Wachstum von 1,8 Prozent. 2015 sollen es 2,0 Prozent sein.

ul/pg (rtr, dpa)