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Deutsche und Tadschiken bekämpfen Drogenhandel

15. September 2005

In Duschanbe wird ein Büro des Bundeskriminalamtes eröffnet. Ab Oktober werden BKA-Mitarbeiter gemeinsam mit ihren tadschikischen Kollegen den Handel mit afghanischen Drogen bekämpfen.

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Über GUS-Staaten gelangen Drogen aus Afghanistan bis nach WesteuropaBild: dpa

Die Zusammenarbeit zwischen dem tadschikischen Geheimdienst und dem deutschen Bundeskriminalamt begann fast vor zehn Jahren. Eine der Hauptaufgaben der Zusammenarbeit wird weiterhin die gemeinsame Bekämpfung des Handels mit afghanischen Drogen sein. Deswegen wird die Kooperation mit der tadschikischen Agentur zur Drogen-Überwachung besonders intensiv sein.

Tadschikistan ist Pufferzone

Der Pressesprecher der Agentur zur Drogen-Überwachung, Awas Juldaschew, sagte der Deutschen Welle: "Der gesamten Weltgemeinschaft ist bekannt, dass Tadschikistan heute eine Pufferzone auf dem Weg der Drogen aus Afghanistan in andere GUS-Staaten und nach Europa ist. Die durchschnittlichen statistischen Werte zeigen, dass die europäischen Regierungen jährlich 200 Millionen Euro ausgeben, um 300 Kilogramm Heroin aus dem illegalen Handel sicherzustellen. Zu diesem Ergebnis kommt das UN-Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung. In den vergangenen fünf bis sechs Jahren haben das UN-Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung sowie Geberländer in Tadschikistan etwa zehn Millionen Dollar investiert. Aber, wieder nach Angaben des UN-Büros zur Drogen und Verbrechensbekämpfung, wurde mit diesem Geld ermöglicht, Drogen im Werte von 1,5 Milliarden Dollar sicherzustellen. Das sind etwa 50 Tonnen Heroin innerhalb von sechs Jahren! Unter Berücksichtigung dessen leisten unsere deutschen Freunde uns technische Hilfe. Außerdem helfen sie bei der Aus- und Fortbildung unseres Personals."

Intensiver Informationsaustausch

Übrigens erhielt die Anti-Drogen-Agentur ihre ersten Fahrzeuge vor einigen Jahren gerade vom Bundeskriminalamt. Heute können auch tadschikische Experten ihren deutschen Kollegen behilflich sein. Juldaschew betonte, zwischen den Behörden beider Länder funktioniere der Informationsaustausch gut, wobei dieser nicht nur die Drogenbekämpfung betreffe: "Wir stellen dem Bundeskriminalamt die Ergebnisse von Laboruntersuchungen afghanischen Heroins zur Verfügung - welche Qualitätsabweichungen bestehen, welche chemischen Zusatzstoffe es enthält und welche Neuigkeiten es auf dem afghanischen Drogenmarkt gibt. Die Daten, die wir über Afghanistan haben, sind für unsere deutschen Kollegen zugänglich. Zwischen uns besteht ein intensiver Informationsaustausch. Sie fordern auch gewisse andere Daten an, beispielsweise über gestohlene Autos aus Deutschland. Wir lehnen eine solche Kooperation nicht ab, auch wenn sich unsere Zusammenarbeit auf die Bekämpfung des Drogenhandels konzentriert."

Hoffnungsvoller Auftakt

Die tadschikische Agentur zur Drogen-Überwachung und das deutsche Bundeskriminalamt können bereits eine erfolgreich gemeinsam durchgeführt Operation vorweisen, bei der ein Kanal zur Lieferung von Drogen nach Westeuropa gekappt wurde. Etwa 160 Kilogramm Heroin hatten daraufhin den europäischen Verbraucher nicht mehr erreicht. Juldaschew meint, dass sich die Zusammenarbeit nach der Eröffnung eines BKA-Büros in Tadschikistan zweifelsohne weiter verbessern wird.

Nigora Buchari-sade, Duschanbe
DW-RADIO/Russisch, 12.9.2005, Fokus Ost-Südost