Dressur-Equipe auf Goldkurs
12. August 2015"Ich bin mit meinem Pferd sehr zufrieden, mit dem Ergebnis absolut nicht", sagte Isabell Werth nach dem Ritt im Sattel von Don Johnson am ersten Tag des Dressur-Teamwettbewerbs bei den Europameisterschaften in Aachen. Die Punktrichter bewerteten die Leistung der fünfmaligen Olympiasiegerin mit nur 74,786 Prozentpunkten. "Ich hatte spontan mit 76 oder 77 Prozent gerechnet", beklagte sich Werth. Nach ihrem Ritt führt Titelverteidiger Deutschland mit 149,986 Punkten knapp vor den Niederlanden (148,214 Punkte) und Großbritannien (145,743).
Gelungenes Debüt
EM-Debütantin Jessica von Bredow-Werndl hatte die deutsche Equipe als Startreiterin in Führung gebracht. "Das war ordentlich. Wir sind mit Blick auf die Mannschaftswertung kontrolliertes Risiko gegangen", sagte die 29-Jährige, die zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem so großen Stadion vor mehreren tausend Zuschauern ritt: "Ich war nicht besonders nervös, aber mein Pferd Unee war durch die große Arena doch ziemlich irritiert. Das ist ja hier auch eine ganz andere Liga." Von Bredow-Werndl liegt in der Einzelwertung mit 75,200 Punkten auf dem dritten Rang hinter dem Niederländer Diederik van Silfhout (75,814) und der Britin Fiona Bigwood (75,800). Isabell Werth ist Vierte.
Druck liegt auf Rath und Bröring-Sprehe
Die Entscheidung über den Mannschaftstitel fällt am Donnerstag mit den letzten beiden Reitern aller Teams. Für Deutschland starten Matthias Rath mit Totilas und Kristina Bröring-Sprehe mit Desperados. Die besten drei Reiter jeder Mannschaft werden gewertet. "Ich hoffe, dass ich das Streichergebnis werde", meinte Isabell Werth zerknirscht. "Sonst ist die Goldmedaille mit der Mannschaft wohl futsch."
sn (sid, dpa)