"Der Künstlerhügel" Vidigal
Das Armenviertel Vidigal im Süden Rio de Janeiros wird immer beliebter. Die wunderschöne Aussicht auf den atlantischen Ozean und eine lebhafte Künstlerszene locken die Menschen hierher.
Die bunte Favela
Eine berühmte Schauspielschule, ein traumhafter Ausblick und Straßenkunst an den Wänden. In der Favela Vidigal in Rio de Janeiro kann man Kunst und Natur gleichermaßen entdecken.
Die "Südzone" der Favelas
Das Viertel liegt im wohlhabenden Süden Rio de Janeiros, direkt über dem berühmten Strand Ipanema und dem Luxusviertel Leblon. Abends glitzern die Lichter der Häuser auf dem Hügel romantisch im Sonnenuntergang.
Toller Ausblick
Um die 1960er Jahre zogen besonders viele Menschen auf den Hügel, da es in den reichen Gegenden viel Arbeit gab. Aufgrund seiner guten Lage und bald steigender Immobilienpreise waren die Bewohner schon früh von Vertreibung bedroht.
Gegen die Vertreibung
Noch heute sind die Bewohner stolz auf den Sieg, den sie in den 1970er Jahren feiern konnten. Erfolgreich wehrten sie sich damals gegen die Vertreibung aus ihrem Viertel durch den Bau großer Luxusapartments. Damals erhielten sie viel Unterstützung von Künstlern und Musikern wie dem Bossa Nova-Sänger Sérgio Ricardo.
Ganz Rio zu Füßen
Heute kommen viele Touristen in das Viertel, um am höchsten Aussichtspunkt des Viertels, dem "Arvrão do Vidigal", ein Foto zu schießen. Tagsüber kann man bis zur Copacabana schauen. Nachts tanzen hier die Partygäste.
Urlaub in der Favela
Viele Touristen entscheiden sich auch gleich, länger zu bleiben. Mehrere Hostels bieten den Reisenden aus anderen Städten Brasiliens und der ganzen Welt Zimmer zu günstigen Preisen und mit einem atemberaubendem Ausblick.
5-Sterne-Favela
In Vidigal wird an vielen Stellen gebaut. In den letzten Jahren tauchten immer wieder Nachrichten über Pläne für 5-Sterne-Hotels und andere Luxusunterkünfte in der Favela auf. Das Hotel "Mirante do Arvrão" ist das neueste dieser Projekte. Umgerechnet 130 Euro kostet die Nacht in einem "Deluxe-Zimmer".
Sichere Gegend?
Es gibt Leute, die sagen, in einer Favela wäre es sicherer als an der Copacabana. Auf jeden Fall sind die Überfallstatistiken hier niedriger. Und seitdem die spezielle Befriedungspolizei UPP die Armenviertel Rio de Janeiros besetzt hat, sind viele der Drogenbanden verdrängt worden. In Vidigal ist die UPP seit Januar 2012 stationiert.
Genug Platz für alle?
Die neuen Hotelprojekte und andere Immobilienaufkäufer vertreiben viele der alteingesessenen Bewohner aus ihren Häusern. Nun steht die Gemeinschaft erneut vor der Herausforderung, sich vor der Vertreibung zu schützen.
Dieser Beitrag wurde im Rahmen einer Reportage-Reise erstellt, die das EU-Förderprojekt "Beyound Your World" und die DW-Akademie ermöglichten.