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Der kulturelle Reichtum des Iran

Philipp Jedicke
7. Januar 2020

Ließ der internationale Aufschrei der Empörung den US-Präsidenten aufhorchen? Donald Trump hat Abstand von seiner Drohung mit Angriffen auf Kulturstätten genommen - jedenfalls vor den jüngsten Raketenangriffen des Iran.

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Iran Kulturstätten | Shazdeh Mahan
Bild: Mohammad Reza Domiri Ganji

In der aktuellen politischen Weltlage sind immer wieder auch kulturhistorisch bedeutende Stätten - wie jene im heutigen Iran - bedroht. Es geht dabei nicht nur um die Islamische Republik, sondern um kulturhistorisch bedeutsame Orte, die als Wiege der Menschheit gelten. Allein 22 Stätten im Iran sind UNESCO-Weltkulturerbe, viele weitere Orte und Monumente stehen auf der Vorschlagsliste für das Welterbe. 

Seiner reichen Geschichte entsprechend gehören zu Irans Kulturschätzen einige der ältesten Kirchen der Welt, Wehrstädte aus der Bronzezeit, mittelalterliche Basare und Grabmäler, paradiesische Lust- und Palastgärten, antike Bewässerungssysteme, Viadukte, prachtvolle Moscheen und zoroastrische Feuertempel.

Mahnende Worte von Kulturexperten

Audrey Azoulay, die Generaldirektorin der UNESCO, empfing am Montag, den 06.01.2020, den Botschafter der Islamischen Republik Iran, um über die politischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran zu sprechen, die die Kulturstätten in dem Land im Nahen Osten bedrohen. 

Dabei betonte Azoulay, dass die USA und der Iran 1972 gemeinsam ein internationales Übereinkommen zum Schutz des Weltkultur- und Naturerbes - also auch im Nahen Osten - unterzeichnet haben. Die Konvention sehe unter anderem vor, dass keine Maßnahmen getroffen werden dürften, die das Kultur- und Naturerbe im Hoheitsgebiet anderer Vertragsstaaten schädigen könnten.

Orte der kulturellen Rückversicherung

Weltweit haben sich in den letzten Tagen Kulturexperten und Museumsfachleute gegen die verbalen Drohungen des US-amerikanischen Präsidenten ausgesprochen, darunter Max Hollein, Direktor des Metropolitan Museum of Art in New York, und dessen Geschäftsführer Daniel H. Weiss.

In einem gemeinsamen Tweet schrieben sie: "Weltkulturerbestätten als Ziele zu betrachten, ist ein abscheulicher Angriff auf die Werte unserer Gesellschaft. Unsere Welt weiß genau, was sie durch den Schutz kultureller Stätten gewinnt und was sie verliert, wenn Zerstörung und Chaos herrschen. In diesen herausfordernden Zeiten müssen wir uns an die Wichtigkeit des Schutzes von Kulturstätten erinnern – sie sind die Objekte und Orte, durch die Individuen, Gemeinschaften und Nationen mit ihrer Geschichte und ihrem Erbe in Kontakt treten."

In unserer Bildergalerie stellen wir einige Kulturstätten vor, die den Iran bis heute zu einem Pilgerort für Kulturhistoriker und Touristen machen.

pj/hm (mit dpa)