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Gesellschaft

Der koschere Cop - Ein Polizist kämpft gegen Judenhass

24. August 2019

Frankreichs Juden fühlen sich zunehmend bedroht, der Antisemitismus nimmt zu. Nach Angriffen auf jüdische Einrichtungen und jüdisches Leben, sehen sich viele vom Staat im Stich gelassen. Ein pensionierter jüdischer Polizist will das ändern.

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Antisemitische Straftaten in Frankreich nehmen zu. Nach Angaben der französischen Regierung ist die Anzahl antisemitischer Übergriffe in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 um fast 70 Prozent gestiegen. Samy Ghozlan, den in Frankreich alle nur den koscheren Cop nennen, will nicht mehr länger tatenlos zusehen. Der ehemalige Polizist ist selbst Jude und wurde mehrfach attackiert. Aus Angst um seine Familie ist er vor fast fünf Jahren nach Israel ausgewandert. Aber der Kampf gegen den Antisemitismus in seiner Heimat lässt ihn nicht los. Immer wieder kommt er zurück nach Paris. Hier hat er eine Organisation gegründet, die Antisemitismus erkennen und verfolgen will. Und er hilft den Opfern, wenn ihnen sonst keiner hilft. Wie zum Beispiel Stella: Sie wurde in ihrer Wohnung überfallen, ihr Auto mit Davidsternen beschmiert. Aus Angst hat sie ihr zu Hause am Rand von Paris Hals über Kopf verlassen und ist in einen anderen Stadtbezirk gezogen. Ghozlan kennt viele Juden, die die Vorstädte verlassen, weil sie sich dort nicht mehr sicher fühlen. Er spricht von einem "neuen Antisemitismus." Früher seien es vor allem rechtsextreme Täter gewesen, heute hätten viele Attacken einen muslimischen Hintergrund. Unterstützung bekommt Ghozlan von seinem Freund Hassen Chalghoumi. Der Pariser Imam spricht offen wie kaum ein anderer islamischer Geistlicher über Antisemitismus unter Frankreichs Muslimen. Gemeinsam kämpfen die beiden gegen antisemitische Vorurteile und für ein friedliches Zusammenleben.