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Der Fall Roy Bennett

9. November 2009

Politischer Prozess in Simbabwe++DDR-Jugend für namibische SWAPO-Kinder

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An seinem Fall könnte die Regierung zerbrechen: Roy BennettBild: AP

Eigentlich soll er stellvertretender Agrarminister werden - dann landet er im Knast: Der simbabwische MDC-Politiker Roy Bennett. Mugabes Leute werfen dem engen Vertrauten von Morgan Tsvangirai erst einen Umsturzversuch gegen Mugabe vor, später "nur" noch Terrorismus. MDC-Chef und Ministerpräsident Morgan Tsvangirai boykottiert daraufhin wochenlang die Zusammenarbeit mit Mugabes ZANU-PF. Jetzt arbeitet Tsvangirai wieder mit Mugabe zusammen - aber die Koalition hängt am seidenen Faden. Heute beginnt der Prozess gegen Bennett - vom Urteil hängt viel ab für die Zukunft der simbabwischen Regierung. Wolfgang Drechsler, Handelsblatt-Korrespondent für das südliche Afrika, spricht im Fokus Afrika über den Prozess.

Eine deutsch-afrikanische Odysee

Namibia ist fast 70 Jahre von Südafrika besetzt. Die Freiheitskämpfer der SWAPO – der South West Africa People’s Organization – kämpfen für die Unabhängigkeit und leben mit ihren Familien in Flüchtlingslagern in Sambia und Angola. Da das Land nach der Unabhängigkeit eine Elite brauchen würde, schickt die SWAPO in den 70er und 80er Jahren mehrere hundert Kinder in die DDR, um sie dort ausbilden zu lassen. Das Zentralkomitee der SED unterstützt das Projekt, schließlich herrscht Kalter Krieg - es geht um Macht und Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent.

Doch dann fällt die Mauer, und die sogenannten DDR-Kinder werden 1990 in ihre fremde Heimat zurückgeschickt, nach Namibia. Lucia Engombe ist eines dieser DDR-Kinder. Sie hat in dem Buch "Kind Nr. 95" ihre Kindheitserinnerungen festgehalten.

Redaktion: Christine Harjes