Der Dreamliner - eher ein Albtraum
9. Januar 2013Die Maschine der Fluggesellschaft Japan Airlines war am Dienstag gerade auf das Rollfeld des Airports in Boston gefahren, als der Spritverlust bemerkt wurde. Der Jet, der eigentlich nach Tokio fliegen sollte, kehrte an den Flugsteig zurück. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers traten bei dem Zwischenfall knapp 150 Liter Treibstoff aus. Alle 178 Passagiere und elf Besatzungsmitglieder konnten die Maschine nach dem abgebrochenen Start an der US-Ostküste unbeschadet verlassen.
Die Ursache des Problems ist laut Japan Airlines noch nicht gefunden. Derzeit wird das Flugzeug untersucht. Der US-amerikanische Hersteller Boeing war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Dreamliner gerät in Brand
Am Montag hatte ein anderer Dreamliner von Japan Airlines auf dem Flughafen von Boston Feuer gefangen. Der Brand brach während eines Routine-Technikchecks aus, bei dem die Maschine für ihren nächsten Flug überprüft wurde.
Experten der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB führten das Feuer auf ein Problem mit der Elektronik zurück. Offenbar war eine Batterie explodiert, die Geräte an Bord mit Strom versorgen sollte. Laut NTSB entstand ein schwerwiegender Schaden.
Nach Informationen der Zeitung "Wall Street Journal" hat auch die US-Fluggesellschaft United Airlines Schwierigkeiten mit einem ihrer Dreamliner. Es sei das Kabelproblem aufgetaucht, das an Bord der Japan-Airlines-Maschine am Montag Sorgen bereitet habe, berichtete das Blatt.
Der Dreamliner ist das Prestigeobjekt von Boeing und der Konkurrent des A380 des europäischen Flugzeugbauers Airbus. Die Boeing 787 mit Platz für 330 Passagiere ist überwiegend aus Leichtmaterial gebaut und verbraucht nach Angaben des Herstellers 20 Prozent weniger Treibstoff als vergleichbare Maschinen.
Schon in der Entwicklung hatte der Jet massive Probleme bereitet. Mit dreijähriger Verspätung wurde die Maschine dann 2011 an den ersten Kunden ausgeliefert, die All Nippon Airways aus Japan. Die ersten Flüge starteten im Oktober 2011.
se/re (rtr, afp, dpa)