Das blaue Wunder: die Ozeane der Erde
Die Meere sind nicht nur der Ursprung des Lebens, sie habe auch eine vitale Bedeutung für das Leben aller Wesen auf der Erde. Der Welt-Ozean-Tag am 8. Juni soll das Bewusstsein dafür schärfen. Wir machen mit.
Unseren "blauen Planeten" schützen
Zum diesjährigen "Welt-Ozean-Tag" fordern Aktivisten, bis 2030 mindestens 30 Prozent des Ozeans zu Schutzgebieten zu erklären. Dazu gehört nicht nur der direkte Schutz der Arten, die im Meer doppelt so schnell aussterben wie an Land. Ziel ist es auch, die klimatische Erwärmung der Ozeane zu bremsen, die den Sauerstoffgehalt des Wasser senkt und etwa die artenreichen Korallenriffe absterben lässt.
Lebensgrundlage der Erde
Die Ozeane bedecken etwa 70 Prozent der Erdoberfläche und decken ungefähr die Hälfte der natürlichen Sauerstoffproduktion. In ihnen leben die weitaus meisten Arten der Erde und sie stellen die Hauptquelle für die Proteinversorgung von mehr als einer Milliarde Menschen dar. Die Ozeane sind nicht nur Ursprung, sondern weiterhin auch eine unersetzliche Grundlage für das Leben auf der Erde.
Ein riesiger Kohlendioxidspeicher
Mangroven-Wälder, wie der oben abgebildete in Guinea-Bissau, Seegraswiesen und Salzmarschen sind natürliche CO2-Speicher, die bis zu vier mal so viel Kohlendioxid speichern können wie Wälder an Land von der gleichen Fläche. Ihr Erhalt ist also elementar für die Ziele des Pariser Klimaabkommens zur Senkung der Treibhausgasemissionen - und wiederum für den Schutz der Ozeane vor weiterer Erwärmung.
Nachhaltige "blaue Wirtschaft"
Die Bewirtschaftung der Meere kann nur Lebensgrundlage bleiben, wenn sie nachhaltig ist. Traditionelle Fischerei etwa erlaubt es Menschen in Küstengebieten des globalen Südens, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, während sie die Biodiversität und ihre eigene Kultur bewahren. Zudem zielt "blaues Wirtschaften" darauf ab, erneuerbare Energie zu nutzen, um Erde und Ozeane vor Erwärmung zu schützen.
Überfischung stoppen
Ein zentrales Ziel des Ozeanschutzes ist es, legale und illegale Überfischung zu stoppen. Greenpeace beklagt schon lange das "Massaker" am Roten Thunfischen im Mittelmeer und anderswo und fordert Schutzzonen für bedrohte Arten. Die gibt es zum Beispiel am Galapagos-Archipel. Doch vor allem chinesische Trawler plündern die Gewässer vor der Küste Südamerikas und gefährden deren enorme Biodiversität.
Müllkippe Ozean
Der "Große Pazifischer Müllteppich" besteht Berechnungen zufolge aus 80.000 Tonnen Plastikabfall, die von rund 1,8 Billionen Teilen Müll stammen. Viele von Ihnen sind mittlerweile zu Mikroplastik zersetzt. Der Unrat bildet keinen zusammenhängenden Teppich, wie der Name suggeriert, konzentriert sich aber entlang bestimmter Meeresströmungen.
Energiequelle Meer
Wellen- und Gezeitenkraftwerke könnten bis 2030 zehn Prozent des europäischen Elektrizitätsbedarfs decken. Das größte Potenzial bergen die Gewässer Großbritanniens. Im Vereinigten Königreich stehen - nach installierter Leistung - etwa 50 Prozent der Gezeitenkraftwerke und 35 Prozent der Wellenkraftwerke Europas. Das Land könnte ein Fünftel seines Energiebedarfs aus der Kraft der Meere decken.
Eins mit dem Ozean
"Wir alle haben in unseren Venen exakt den gleichen Salzgehalt im Blut wie der Ozean, wir haben Salz in unserem Blut, unserem Schweiß, unseren Tränen", sagte einst der ermordete US-Präsident John F. Kennedy über die innige Beziehung der Menschen zum Meer. "Wir sind an den Ozean gebunden. Und wenn wir zum Meer gehen, gehen wir dorthin zurück, woher wir kommen." Aus dem Englischen von Jan D. Walter