CSD - Köln feiert die Toleranz
Es ist die größte LGBT-Parade in Europa, und auch diesen Sonntag haben wieder Hunderttausende den Christopher-Street-Day in Köln gefeiert. Die jüngst beschlossene "Ehe für Alle" war dabei aktueller Anlass zum feiern.
Kampf für Gleichstellung
Der Kölner CSD ist die größte Demonstration von Schwulen, Lesben, Bi-, Inter- und Transsexuellen in Europa. Rund 85 Mottowagen und etliche Fußgruppen sind dabei. Sie demonstrierten für eine rechtliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben und für gesellschaftliche Akzeptanz.
Start an der Deutzer Brücke
Seit 1991 zieht jährlich am ersten Juliwochenende die CSD-Parade durch Köln. Sie startet an der Deutzer Brücke und führtdann durch das Zentrum von Nordrhein-Westfalens größter Stadt.
Mehr als nur eine Parade
Der "Cologne Pride" - so der offizielle Name der Veranstaltung, dessen Höhepunkt der CSD ist - ist mehr als nur die Parade, die im Übrigen offiziell als Demonstration gilt. Es ist eine ganze Reihe von Veranstaltungen - Konzerte, Partys, aber auch Kundgebungen. Am Sonntagabend spielt die britische Band "Erasure".
Ein Kölsch gegen Diskriminierung
Am Freitag hatte Bundesjustizminister Heiko Maas die Veranstaltung in Köln eröffnet. Seine Botschaft: "Nie wieder Diskriminierung". Erst 1994 war der §175 Strafgesetzbuch abgeschafft worden, der Homosexualität unter Strafe stellte. Der Bundestag hat im März beschlossen, alle Urteile aufheben zu lassen, die seit 1945 aufgrund des §175 gefällt wurden.
"Nie wieder"
"Nie wieder" lautet dieses Jahr das Motto des Cologne Pride. Im Zentrum steht damit das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Gedacht werden soll insbesondere der schwulen und lesbischen Opfer. In Konzentrationslagern mussten Lesben ein schwarzes Dreieck tragen, Schwule ein rosafarbenes.
Ehe für alle
Mit der "Ehe für alle", die der Bundestag am 30. Juni beschlossen hat, gab es dieses Jahr einen besonderen Anlass zum Feiern. Trotzdem sehen sich die Veranstalter noch lange nicht am Ende ihres Weges. Nicht geregelt ist zum Beispiel, wer in einer gleichgeschlechtlichen Ehe vor dem Gesetz die Mutterrolle innehat.
Unternehmen beim CSD
Auch viele Unternehmen unterstützen einen Wagen beim CSD - so wie hier die Lufthansatochter Eurowings. Damit demonstrieren die Firmen, dass auch sie für Werte wie Toleranz einstehen - und bekommen nebenbei noch die Möglichkeit, vor rund einer Million Menschen für sich zu werben.
Ursprung in New York City
Die Christopher-Street-Day-Veranstaltungen weltweit gehen zurück auf den 28. Juni 1969. In der Kneipe Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street kam es zu einem Aufstand von Homosexuellen, die sich der Verhaftung widersetzten. In den Sechziger Jahren kam es in den USA immer wieder zu Razzien in Schwulenbars wegen "anstößigen Verhaltens".